Kleiderwechsel: "Fairtauscht" feiert gelungene Premiere

2.4.2017, 21:30 Uhr
Kleiderwechsel:

© Foto: André De Geare

Gespannt beobachten Bonita Servantes und Jenny Schistek, beide 24, wie Kleidung, an denen sie sich selbst längst sattgesehen haben, anderen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Bonita war es, die auf die Idee zu "Fairtauscht" kam: Oft verschenkte sie ihre Sachen an Freundinnen – das kann aber mitunter sehr einseitig sein. Um das zu ändern, fand sie eine Tauschbörse ideal.

Gemeinsam mit Jenny, Linda Nägele vom Zett9 und mit der finanziellen Hilfe der "Echt Fürth"-Projekte setzte sie ihr Vorhaben um. Mit dem Jugend-Kulturcafé in der Theresienstraße war der passende Ort schnell gefunden. Die Tische, die normalerweise für Gäste bereitstehen, wurden kurzerhand umfunktioniert. Nun hängen Jacken aufgereiht an Kleiderstangen, Ketten baumeln an einem Ast herunter, und der Billardtisch dient als Ablage für T-Shirts und Pullover.

Für jedes Teil, das man im Vorfeld vorbeigebracht hatte (Höchstabgabe: 20), gab es eine Wertmarke. Diese konnte man am Sonntagnachmittag dann gegen Sachen von anderen einlösen. Neben Kleidung gab es auch DVDs, Schallplatten, Schmuck – sogar Haarfärbemittel war dabei. Alles, was am Ende übrig blieb, soll gespendet werden.

Mitgemacht haben auch Männer – aber es stöberten vor allem Frauen durch das Sortiment an potenziellen neuen Lieblingsteilen. Die 20-jährige Tatjana gab einige ihrer Klamotten her und nahm dafür Bücher, Schminke und zwei Oberteile mit. Für ihren Freund fand sie außerdem noch eine tolle Krawatte.

Die Aktion "Fairtauscht" soll von nun an einmal im Jahr stattfinden. Für 2018 überlegt Schistek, Körbe oder Tragetaschen zu besorgen, in denen man Ausgewähltes bequem zur "Kasse" bringen kann. Im ganzen Trubel habe sie daran gar nicht gedacht. Eine Umkleide fände sie zudem praktisch; bisher gab es nur einen Spiegel.

Am Abend fiel das Resümee der Projektgruppe positiv aus. Sehr beliebt waren Bilder und andere Dinge für die Wohnung sowie Taschen und Kosmetikartikel. Letzteres freut Bonita besonders, denn die meisten Schminksachen waren von ihr. Vieles war teuer, und sie hatte es nur ein-, zweimal benutzt. "Nur zum Verschenken wäre es zu schade."

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