Klopp verärgert die SpVgg

16.4.2013, 09:12 Uhr
Klopp verärgert die SpVgg

© Wolfgang Zink

Es wuchs bei der SpVgg sowieso kein Gras mehr, im übertragenen Sinn. So zerknirscht, so ratlos, so ultimativ selbstkritisch hatten sich die Spieler des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga selbst in dieser extrem enttäuschenden Spielzeit bis dahin noch nicht gezeigt. Und dann hackte Jürgen Klopp am Samstag auch noch auf dem Fürther Rasen herum.

Klopp verärgert die SpVgg

© Zink

Der Startrainer belehrte die SpVgg: „Der Platz ist echt schlecht. Im Sinne des Fußball sollte man den Rasen austauschen. Das hier ist einzigartig in der Bundesliga.“ Es waren nicht nur die Worte an sich, die Rouven Schröder sauer aufstießen. Den Sportlichen Leiter des Kleeblatts störte vielmehr die Attitüde, mit der sich der Meistertrainer des nach einem solchen Kantersieg ziemlich randständigen Themas annahm. Kurz gesagt: Klopp wirkte ziemlich herablassend.

„Zu hoch gegriffen“

„Wenn ein Gegner nach einem solchen Spiel eh schon am Boden liegt, sollte man sich so was verkneifen“, meint Schröder. „Das hat auch etwas mit Anstand zu tun.“

In der Sache räumt der Sportliche Leiter ein, dass der Platz im Stadion schon mal bessere Tage gesehen hat. „Dass der nicht bundesligatauglich sein soll, ist aber etwas zu hoch gegriffen.“

Im Gegensatz zu Borussia Dortmund und anderen finanzkräftigen Erstligisten verfügt die SpVgg nicht über einen beheizbaren Trainingsplatz. Während des ungewöhnlich langen Winters musste die erste Mannschaft mehrfach in die ehemalige Tennishalle des Tuspo ausweichen, um überhaupt trainieren zu können. So bald es ging, wurden die Einheiten ins Stadion verlegt. Zudem trägt dort auch die Regionalliga-Reserve des Kleeblatts ihre Heimspiele aus.

Unterm Strich litt der erst Anfang der Saison neu verlegte Rasen mehr als üblich. Unlängst ließ die SpVgg in den beiden Strafräumen neue Grassoden verlegen. Den Gesamteindruck verbesserte das offenbar nicht so sehr, dass Jürgen Klopp zufrieden hätte sein können. Das Verhältnis zwischen dem BVB und der SpVgg ist ohnehin nicht das Allerbeste. Bereits nach dem Last-Minute-Sieg im Pokal-Halbfinale der vergangenen Saison, gab es Misstöne. Damals erregte sich Schröders Amtsvorgänger, Rachid Azzouzi, über spöttische Gesänge aus der Dortmunder Kabine. Der Raum, in dem sich jede Gästemannschaft im Ronhof umzieht, soll den schwarz-gelben Stars übrigens zu klein gewesen sein.

Gut für die Dortmunder: In der kommenden Saison haben sie es auswärts wahrscheinlich überall komfortabler als im Ronhof. Gut für die Spielvereinigung: Die anstrengendsten der „anstrengenden Gäste“ aus ihrer selbstironischen Werbeaktion bleiben bis auf Weiteres weg.

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