Klosterhofspiele Langenzenn voller Krüge, Räuber und Schreibmaschinen

4.5.2016, 17:00 Uhr
Klosterhofspiele Langenzenn voller Krüge, Räuber und Schreibmaschinen

© Foto: Thomas Scherer

Das Ziel ist klar, und ein Fußballtrainer, dessen Mannschaft im Tabellenkeller feststeckt, würde kaum anders antworten als Sonja Soydan. „Es kann nur besser werden“, sagt die Klosterhof-Vorstandsfrau mit Blick auf den Seuchensommer 2015. „Der Geizige“ sollte nicht zu faden Wortspielen verleiten; gleichwohl geizte das Publikum des erfolgsverwöhnten Amateurtheater-Sommers mit Zuspruch. Unter 4000 Zuschauer — Minusrekord.

Soydan bemüht sich gar nicht erst um Schönfärberei; ja, die Mitbewerber in Cadolzburg (Burgfestspiele) und in der eigenen Stadt (Hans-Sachs-Spiele) seien gut drauf gewesen. Unter dem Saisonmotto „Theater ist mehr“ wollen die Klosterhof-Akteure antworten und wieder Frischluft durch den Kreuzgang am Prinzregentenplatz pusten. Auf Regisseur Frank Landua, der zugleich in die Prachtrolle des Dorfrichters Adam schlüpft, lassen sie hier eh nichts kommen; er sei, sagt Soydan, „der richtige Mann, der uns immer wieder zu motivieren versteht“. Acht Termine mit Kleists Klassiker Der zerbrochene Krug stehen auf dem Langenzenner Spielplan, Premiere ist am 24. Juni.

Den „Krug“ und das andere, ebenfalls von Landua inszenierte Filetstück 2016 trennen 187 Uraufführungsjahre. Mit seinem Liederabend Sekretärinnen landete Franz Wittenbrink am Deutschen Schauspielhaus Hamburg 1995 einen Sensationserfolg. Nun springen auch die Langenzennerinnen auf und haben für die putzmuntere Tippsen-Revue schöne alte mechanische Schreibmaschinen als Hauptrequisiten organisiert, „keine jünger als aus den Sechzigern“.

Es habe, sagt Soydan, in der Luft gelegen, „dass wir auch einmal etwas mit Musik machen“, der Probenspaß sei riesig. Robert Stephan begleitet die Evergreen- und Schlagerparade am Klavier, und wer schon immer wissen wollte, wie rhythmisches Stempeln in Langenzenn klingt, merke sich den Premierentag 10. Juni — sieben Aufführungen folgen bis 23. Juli, auch steht das berühmte Häppchen-Team vor jeder Vorstellung, gleich ob „Krug“ oder „Sekretärinnen“, am Kloster-Eingang in den Startlöchern.

Sue Rose, die mehrfach mit dem Theater Jugend Club des Stadttheaters arbeitete, präsentiert sich den Langenzennern erstmals als Regisseurin und Anführerin des „Klostermäuse“-Nachwuchsensembles. Der Räuber Hotzenplotz nach Otfried Preußlers Büchern in einer Langenzenner Spezialfassung voller Zaubertricks, Tanz und Gesang hat am 3. Juli Premiere, sieben Nachmittage für Jung und Alt folgen. Soydan mit Blick aus alle drei Klosterhof-Offerten 2016: „Wir haben jetzt schon mehr als doppelt so viele Karten verkauft wie im selben Zeitfenster 2015.“ Ist das der Klassenerhalt?

Klosterhofspiele Langenzenn 2016: Karten („Sekretärinnen“ 20 bis 28, „Der zerbrochene Krug“ 17 bis 23 Euro, „Hotzenplotz“ 9/7 Euro) mit ZAC-Rabatt im FN-Ticket-Point (Breitscheid-Straße 19, Tel. 2 16 27 77).

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