Kreative Impulse von Frau zu Frau

23.1.2012, 12:00 Uhr
Kreative Impulse von Frau zu Frau

© Hans-Joachim Winckler

Die Bandbreite der rund 95 Ausstellerinnen aus über 50 Branchen ist enorm. Von Design über Wellness und Gesundheit bis zu Schmuck und Coaching ist viel geboten. „Ich bin beeindruckt, vor allem, weil hier nicht nur typische Themen wie Frisuren, Kosmetik und Styling vertreten sind, sondern auch Juristinnen, Architektinnen, Handwerkerinnen und Geisteswissenschaftlerinnen“, sagt Wallner, die als Heilpraktikerin selbstständig ist. Tochter Laura findet die Möglichkeit, direkt Fragen an die Fachfrauen zu stellen, toll.

„Wir haben unser Angebot gegenüber der ersten Frauenmesse verdoppelt, die vergangenes Jahr in kleinerem Rahmen im Zentrum Elan stattfand“, sagt Elke Heinemann, die zusammen mit Eva Göttlein von der Projektagentur Göttlein die Neuauflage organisiert hat. Nach dem erfolgreichen Start kamen so viele Anfragen von selbstständigen Frauen und Freiberuflerinnen, die mitmachen wollten, dass nun die größere Stadthalle herhalten musste. Wer sich rechtzeitig angemeldet hat, ist dabei, die anderen müssen bis nächstes Jahr warten.

Der rege Zustrom der Gäste, darunter auch einiger Männer, gibt dem Konzept Recht. Der Vortrag von Gedächtnistrainerin Julia Hayn ist wegen Überfüllung bald geschlossen, die Interessierten schauen sich derweil an den Ständen um. Schließlich folgen noch Referate über Kinesiologie, Stressmanagement und Frauen in Führungspositionen. Heinemann selbst ist mit „Frida Frauenreisen“ vertreten und hat sich darauf spezialisiert, Damen individuell in Urlaub zu schicken. Nebenan bietet Historikerin Nadja Bennewitz Frauen-Tripps nach Venedig an und hat zudem ihre Bücher über die Geschichte der Frauen in Franken mitgebracht. Umlagert sind vor allem die Schmuckstände von Stefanie Stenzel und Petra Voll, aber auch bei den Fotografinnen Ricarda Hager und Nina Thilo herrscht Hochbetrieb.

Nicht ganz so viele Besucherinnen trauen sich zu Bettina Sorge. „Reden und Rituale“ steht auf ihrem Stand. Sie gestaltet freie Trauungen für Atheisten und Paare mit unterschiedlicher Religion, hält Trauerreden auf Beerdigungen. „Es sind meist die Frauen, die sich um solche Situationen im Leben kümmern und mich engagieren. Sie wissen genau, wie sie ihre Hochzeit gestalten wollen. Und sie geben mir die entscheidenden Informationen über Verstorbene, um von ihnen erzählen zu können. Männer kontaktieren mich selten“, berichtet Sorge.

Auch Schreinermeisterin Annette Kießling wird hauptsächlich von Frauen beauftragt. Sie finden es gut, eine gestandene Handwerkerin vor sich zu haben, wenn es um Möbel nach Maß geht. „Frauen denken praktisch, weil sie die Teile ja meist auch putzen müssen“, sagt Kießling lächelnd. Leicht sei ihr Weg ins Handwerk jedoch nicht gewesen. Zahllose Schreiner wiesen sie ab, als sie eine Lehrstelle suchte — es fehlte schlicht eine zweite Toilette.

Mit Glück fand sie schließlich einen verständnisvollen Betrieb. Heute sei es schon etwas leichter für junge Mädchen, ein Handwerk zu erlernen. Trotzdem sieht Kießling noch Verbesserungsbedarf. Aber dafür gibt es ja solche Möglichkeiten zur Vernetzung wie die Frauenmesse, auf der zahlreiche Kontakte geknüpft werden.

Eine Bildergalerie finden Sie unter www.fuerther-nachrichten.de

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