Kreisräte rollen mit dem E-Bike zum Ortstermin

24.9.2017, 13:00 Uhr
Kreisräte rollen mit dem E-Bike zum Ortstermin

© Foto: Armin Leberzammer

Die Anhöhe zwischen Landratsamt und dem Zirndorfer Ortsteil Lind haben die Kreisräte noch sehr geschmeidig genommen. Landrat Matthias Dießl war eine gewisse Fürsorge also nicht abzusprechen, hatte er den Ausschussmitgliedern doch Pedelecs zur Verfügung gestellt. Dass das schönste E-Bike aber nicht viel Spaß bereitet, wenn man sich eine schmale Kreisstraße mit Traktor und Lkw teilen muss, merkten zwischen Lind und Anwanden dann aber alle recht schnell.

Deshalb soll dort bis 2021 ein vollwertiger Geh- und Radweg samt Sicherheitsstreifen entstehen. "Ein Radweg direkt an dieser Straße ohne Geschwindigkeitsbeschränkung ist unbefriedigend", stellte auch Christoph Eichler vom Staatlichen Bauamt Nürnberg beim Ortstermin fest. Landrat Dießl hatte die Strecke tags zuvor bereits mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) befahren und kommt zu derselben Erkenntnis: "Eine deutliche Steigerung des Radverkehrs kann nur mit abgegrenzten Wegen erreicht werden."

Schon früher, und zwar 2017, sollen die Bagger für die Verbindung hinter Anwanden Richtung Großweismannsdorf anrücken. Für geplante Kosten von 582000 Euro wird der erste Bauabschnitt zwischen Anwanden und Sichersdorf realisiert. Dies beschlossen die Kreisräte in der anschließenden Ausschusssitzung ebenso einstimmig wie die Weiterführung südlich von Sichersdorf im Jahr 2019.

Ebenfalls in zwei Schritten geplant ist der Ausbau von Anwanden in Richtung Weitersdorf. Zum einen, weil wegen des Klärbeckens gegenüber des Wolfgangshofs die Streckenführung anspruchsvoller wird. Zum anderen, weil sich laut Eichler einige Grundstückseigentümer noch einem Verkauf der benötigten Flächenstreifen verschließen: "Für eine breitere Straße würden sie den Grund hergeben, bei einem Geh- und Radweg bezweifeln sie die Notwendigkeit." Eine von Heidi Deffner (Grüne) vorgeschlagene Trassenführung abseits der Kreisstraße entlang bestehender Wirtschaftswege, sieht Matthias Dießl skeptisch. "Ich glaube nicht, dass der Weg dann attraktiv ist", so der Landrat.

Gleich mehrere Varianten gibt es für den vorgesehenen Lückenschluss zwischen Cadolzburg und Langenzenn. Im ersten Abschnitt zwischen Schwadermühle und Seckendorf, der 2018 für 889500 Euro realisiert werden soll, ist die Streckenführung entlang der Kreisstraße 2 noch relativ eindeutig. Bei der Trassierung um die Biogasanlage hinter Seckendorf bevorzugt die Verwaltung aus Sicherheitsgründen die nördliche Umfahrung. Für die Querung der alten B8 kommt eine Untertunnelung in Frage mit anschließender Weiterführung Richtung Horbach auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg. Dieser zweite Bauabschnitt wird abhängig vom Grunderwerb voraussichtlich erst 2019 möglich sein.

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