Krügel-Areal: Es wird nachgekartelt

17.11.2018, 14:00 Uhr
Krügel-Areal: Es wird nachgekartelt

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CSU-Fraktionssprecher Norbert Stark schreibt in der Erklärung, dass man ein solches Projekt nicht einfach hätte durchwinken können, denn "dabei hätten Regeln, die für alle Bauherren gelten, gebrochen werden müssen". Die Größen der Wohnungen, die auf dem Gelände geplant waren, blieben nämlich bis zum Schluss unbekannt. Genau daran aber orientiert sich die Steiner Stellplatzverordnung.

Stark ergänzt weiter: "Auf kritische Nachfrage wurde erklärt, wir sollten Vertrauen in die Investoren haben. Dies ist aber nicht Aufgabe eines Stadtrates." Er zählt noch mehr offene Fragen auf: Wie hätte die Kindertagesstätte erreicht werden können? Wieso wurden erst nachträglich Straßen aufgenommen, die von Müllfahrzeugen befahren werden konnten? Wieso wurden unter den Häusern keine Tiefgaragen geplant?

Auch ob tatsächlich preisgünstiger Wohnraum entstanden wäre, ist für die CSU nicht sicher. Denn preisgünstig bauen, bedeute nicht automatisch niedrige Mieten. Auch dazu habe es keine Aussagen der Investoren gegeben.

Stadt hat es in der Hand

Die SBG hatte gefordert, die CSU müsse nun sagen, wo in Stein bezahlbarer Wohnraum entstehen könne. Die Antwort, die Norbert Stark gibt: "Frau Krügel hat bereits erklärt, dass auf dem Areal etwas anderes entstehen wird. Als Träger der Bauleitplanung haben wir es in der Hand, wie auch andere Kommunen, einen Anteil an sozialem Wohnungsbau einzufordern." Außerdem könne die Stadt dies auch auf eigenen Grundstücken über den Kommunalbetrieb Stein realisieren.

In einer Stellungnahme, die Stefanie Krügel, Geschäftsführerin der Wilhelm Krügel Gesellschaft für Grundbesitz und Handel, auf Nachfrage den FN zukommen ließ, spricht sie davon, dass es nie nur einen Schuldigen gebe, "es gibt immer viele Gründe und Umstände, die zu so einer Entscheidung führen". Weiter heißt es: "Und selbst mit einem starken Partner (wbg Nürnberg) an meiner Seite ist mir einfach die Kraft ausgegangen."

Der Abbruch auf dem Grundstück wird fortgesetzt. Was weiter mit dem Gelände an der Deutenbacher Straße passiert, ist derzeit noch offen.

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