Kurioser Polizeieinsatz: Ein Biber auf Abwegen

15.9.2020, 16:00 Uhr
Kurioser Polizeieinsatz: Ein Biber auf Abwegen

© Polizei Mittelfranken

Ein Biber auf Abwegen in der Bibertstadt: Dieser Tage hat sich ein Vertreter der großen Nagerart im bebauten Gebiet in Zirndorf verirrt. Anwohner der Burgfarrnbacher Straße hatten ihn gegen 8 Uhr morgens auf ihrer Terrasse gesichtet und die Polizei informiert.

Die rückte mit einem fachkundigen Kollegen an, der sich ehrenamtlich als Biberbeauftragter des Landkreises Fürth mit "Meister Bockert" befasst, und machte ihn an der Paul-Metz-Straße ausfindig. Auf dem trockenen Gehsteig trabte das Tier entlang, das sich eigentlich eher in Gewässernähe wohlfühlt, bis ihn die Polizisten mit einem Kescher einfingen. In einer Lebendfalle verfrachteten sie ihn zurück an die Bibert. Den Einsatz hielten sie auf Video fest.

Weil die Region dicht besiedelt ist, verirren sich Biber immer wieder dorthin, wo sie eigentlich nicht hingehören: Vor einem knappen Jahr retteten Mitarbeiter der Fürther Stadtentwässerung ein Tier, das in ein Becken der stillgelegten Vacher Kläranlage geraten war und aus eigener Kraft nicht mehr herauskam.

Erst vor gut zwei Wochen waren zwei Biber in einer Schleusenkammer des alten Ludwigskanals bei Mühlhausen gestrandet. Mitglieder des Fischervereins Neumarkt hoben den Wasserspiegel in der Kammer an und befreiten die Nager dadurch.

In Ammerndorf arrangiert man sich seit langem mit ihnen: Am vergangenen Wochenende hatte der Bund Naturschutz dort zu einer Wanderung auf den Spuren des Bibers eingeladen. Über die Jahre hinweg hat man ihn als wertvollen Naturschützer, der einiges für Wasserrückhaltung und -Filterung leistet, zu schätzen gelernt, wie Sylvia Grille, die Geschäftsstellenleiterin der BN-Kreisgruppe sagt.

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