Lange Vorschlagsliste zum Deutenbacher Weiher

11.4.2014, 13:00 Uhr
Lange Vorschlagsliste zum Deutenbacher Weiher

© Peter Romir

Noch vor ein paar Wochen standen die Steiner Stadträte und Bürgermeisterkandidaten noch alle draußen auf der grünen Wiese rund um den Deutenbacher Weiher. Der wurde ursprünglich von der Freiwilligen Feuerwehr als Wasserreservoir genutzt und bietet Lebensraum für Kröten, Fledermäuse und andere Tiere. Das Problem: Ohne menschliche Hilfe trocknet der künstliche Weiher immer wieder aus. Eine zusätzliche Versorgung mit Regen oder Trinkwasser ist nötig. Die Anwohner wünschen sich das sehr, denn der Weiher prägt seit langem das Ortsbild und gilt als lebendiges Symbol für die „Stadt im Grünen“, wie Stein sich gern nennt.

Kein Wunder also, dass sich in Wahlkampfzeiten die Politiker um den Tümpel drängten. Nun folgte auf die werbewirksamen Auftritte die sachliche Kleinarbeit: Die CSU, Freien Wähler, Steiner Bürgergemeinschaft und die SPD stellten jeweils einen eigenen Antrag, wie mit dem Problem umzugehen ist.

Die SBG schlug vor, das Dachflächenwasser der umliegenden Häuser sowie von den entstehenden Gebäuden des geplanten Neubaugebietes über ein Röhrensystem in den Weiher zu leiten. Bis dieses installiert ist, soll die Feuerwehr den Weiher über Hydrantenwasser versorgen.

Die CSU favorisiert die Errichtung eines Brunnens mit einer durch Solarenergie gespeisten Pumpe als ökologische und kostensparende Maßnahme. Einen solchen Brunnen können sich auch die Freien Wähler vorstellen. Darüber hinaus erwägen sie, den Teich einem dafür gegründeten Verein zur Verfügung zu stellen.

Die SPD würde den Weiher gerne in den Status eines Biotops erheben und ist auf der Suche nach Kooperationspartnern, die es betreuen. Alternativ schlägt sie vor, den Weiher der Feuerwehr Deutenbach für die Karpfenzucht zu überlassen, falls diese sich im Gegenzug um die Bewässerung kümmert.

„Die Fachleute der Stadtwerke werden sich jeden Vorschlag ansehen und bewerten“, erklärte Bürgermeister Kurt Krömer. „Dann werden wir sie am 8. April im Bauausschuss weiter diskutieren und entscheiden.“

Ein weiteres Thema der Stadtratssitzung war das Leitbild „Stein 2020“, das seit drei Jahren entwickelt wird. In diesem Leitbild werden die grundlegenden Richtlinien und Gewichtungen für die Bereiche Wohnen, Wirtschaft, Kultur und Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt für die kommenden Jahre erstellt. „Es hat wenig Sinn, wenn der alte Stadtrat so ein langfristiges Projekt in seiner vorletzten Sitzung beschließt“, meinte CSU-Fraktionsvorsitzender Norbert Stark. „Das sollten wir unseren zukünftigen Kollegen überlassen.“ So wurde die Entscheidung einstimmig auf die erste Sitzung des neuen Stadtrates Ende Mai verschoben.
 

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