Langenzenn kocht fair und lecker

24.9.2016, 14:00 Uhr
Langenzenn kocht fair und lecker

© Foto: Rempe

Calypsobohnen, Quinoa, Couscous, Kichererbsenmehl – klingt alles verlockend. Aber wie genau bringt man das auf den Tisch? Eine Frage, auf die das Langenzenner Kochbuch-Team viele Antworten hat. Lecker sind sie alle und obendrein ohne große Umstände anzurichten. Denn jedes Rezept wurde erprobt und auf Alltagstauglichkeit getestet. Hier gibt es kein Küchenlatein, nichts muss blanchiert, passiert oder sautiert werden. Stattdessen wird kurz und verständlich die Zubereitung erklärt.

Idee aus dem Weltladen

Die Idee, eine solche Sammlung herauszubringen, entstand nicht zuletzt im Weltladen Caracol. „Da entdeckt man oft feine Sache, die zunächst exotisch anmuten“, erinnert sich Marianne Schwämmlein. Zwölf engagierte Hobby-Köchinnen und -Köche machten sich darauf ans Werk. Alle Zutaten stammen aus Fairem Handel, eine Selbstverständlichkeit für dieses Projekt.

Seit vier Jahren gehört Langenzenn zum Kreis der zertifizierten Fair-Trade-Städte. Dahinter steht eine internationale Bewegung, die im Jahr 2000 in Großbritannien ihren Ausgang nahm und seither viele Mitwirkende fand. Das Ziel ist der Faire Handel. Das heißt: Die Produzenten – in der Regel in Afrika, Asien oder Lateinamerika – sollen faire Preise für ihre Produkte bekommen. Langfristige Handelsbeziehungen sollen Sicherheit geben. Soziale Arbeitsbedingungen und der Schutz der Umwelt sind weitere Kernpunkte. Selbstverständlich sind Zwangs- oder Kinderarbeit verboten.

Seit 2012 heißt das Fair-Trade-Motto in Langenzenn „Wir haben uns auf den Weg gemacht“. Viele Bürger engagieren sich für diese Initiative, die Stadtratsfraktionen und die Stadtverwaltung gehören zu den aktiven Unterstützern. Im Fokus steht dabei aber auch der Blick auf die Nachbarschaft: Mit dem Slogan „Fair-Regional-Saisonal“ wird für naturnahe Produkte geworben, die keine langen Anfahrtswege haben, sondern in der Umgebung hergestellt und auf Bauern- und Regionalmärkten oder Hofläden angeboten werden.

Im neuen Kochbuch gelingt es jetzt perfekt, dieser zweifachen Zielsetzung gerecht zu werden. Exotische und heimische Zutaten treffen sich zu schmackhaften Verbindungen, wenn zum Beispiel der Feldsalat mit Calypsobohnen oder die Kürbissuppe mit Quinoa kombiniert wird. Daneben locken Rezeptideen, wie „Leckeres von der Keidenzeller Streuobstwiese“ oder Buttermilch-Zimtbrötchen. Unter jedem Rezept steht, wer den Praxistest übernommen hat.

Beim „Hähnchenbrustfilet mit Gemüse-Mango-Soße“ waren das zum Beispiel Liane Jonda, Marianne Schwämmlein und Lena Roscher als Team von der Kulturhofkneipe. Sie erklären nicht zur, wie alles perfekt auf die Teller kommt, sondern verraten auch: „Das Gericht hat den Gästen besonders gut geschmeckt.“

Genügend natürliche Süße

Regina Vogt-Heeren gesteht den Lesern des Fairen Kochbuchs: „Ich bin jemand, der selten nach Rezept kocht.“ Die Herausforderung nahm sie aber gerne an und steuerte unter anderem ein Mango-Tiramisu bei. Dabei fand sie heraus, dass es auch ohne zusätzlichen Zucker geht: „Alle anderen Zutaten haben genug natürliche Süße.“

Viele feine Einfälle stammen von Suzette Bondy-Mehrmann, die in Langenzenn auch Faire Kochkurse gibt. Von ihr kam etwa die Anleitungen für ein geschmackvolles „Kichererbsen-Curry“. Dank der Unterstützung von Johanna und Dieter Ehrlich gibt es von jedem Gericht ein einladendes Foto – auch von dem Backwerk mit dem verheißungsvollen Namen „Der geht schnell weg“- Kuchen.

Das Rezeptbuch „Langenzenn kocht fair“ gibt es zum ersten Mal am 25. September beim Langenzenner Regionalmarkt vor dem Weltladen Caracol, Rosenstraße 5, außerdem beim Buchladen Hasslinger und bei der Stadt Langenzenn (Citymanagement), Preis: 9, 50 Euro.

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