Lärmaktionsplan: Fürth ist einen großen Schritt weiter

13.2.2017, 11:28 Uhr
Lärmaktionsplan: Fürth ist einen großen Schritt weiter

© Scherer

(

Die sogenannte EU-Umgebungslärmrichtlinie verlangt von Kommunen, sich mit der Frage zu befassen, wie sich Verkehrslärm reduzieren ließe. Geeignete Maßnahmen sollen in einem „Lärmaktionsplan“ festgehalten werden. Mit Blick auf den Haushalt entscheidet der Stadtrat, welche der Vorschläge verwirklicht werden können.

Im Herbst hatte die Stadt einen Entwurf ausgelegt und um Feedback (per E-Mail, Online-Fragebogen oder bei einer Infoveranstaltung) gebeten. 172 Hinweise, teils unterschrieben von mehreren Unterzeichnern, gingen ein. Besonders viele Zuschriften kamen aus Vach, Stadeln und Mannhof. Die Absender forderten entweder die großen Westumgehung, eine Nordumgehung für Stadeln oder eine nicht weiter konkretisierte „Umgehungsstraße“. Man darf annehmen, dass sich Mitglieder der dortigen Bürgerinitiativen rege beteiligt haben.

Die Stadelner Hauptstraße und der Fischerberg gehören zu den 16 Lärmschwerpunkten, die derzeit im Fokus stehen. Für jeden Schwerpunkt hat das Umweltreferat zusammen mit einem Dresdner Fachbüro Vorschläge aufgelistet, etwa Tempo-Beschränkungen, Streifen für Radfahrer, die Prüfung von Umgehungsstraßen oder die kommunale Förderung von Schutzfenstern. Gehör fanden nun Bürger, die mehr Geschwindkeitskontrollen forderten. Ein anderer Vorschlag – schalldämmende Materialien an der Unterführung Jakobinenstraße – soll geprüft werden.

Andere Absender regten an, Kopfsteinpflaster gegen Asphalt zu tauschen oder Raser in der Theresienstraße mit „Bremshügeln“ auszubremsen. Diese aber, so der Einwand der Experten, könnten durch das Abbremsen und Beschleunigen den Lärm noch verstärken. Andere Bürger nutzten die Gelegenheit, um sich über Quads und getunte Autos zu beschweren, über langes Kirchenläuten, laute Ansagen im U-Bahnbereich oder Züge, die über Eisenbahnbrücken donnern. Die Stadt verspricht, die Hinweise weiterzugeben – der Aktionsplan befasst sich nicht mit diesen Lärmquellen. Viele Anregungen gingen zudem zur Weiherstraße und zum Grundigpark ein; beides Stellen, die nicht zu den Schwerpunkten zählen, aber in der Zukunft betrachtet werden könnten. Der überarbeitete Entwurf wird demnächst dem Stadtrat vorgelegt.

Keine Kommentare