Lebenswertes Cadolzburg

CADOLZBURG - Die Gegner einer Cadolzburger Ortsumgehung machen den nächsten Schritt. Der jetzt gegründete „Verein zum Erhalt eines lebenswerten Cadolzburg“ soll als Trägerverein für die Bürgerinitiative „Umgehung umgehen“ fungieren. Aber nicht nur.

Vereinsarbeit kann müßig sein. Allein eine halbe Stunde dauert es, bis alle Anwesenden die Satzung zur Kenntnis genommen haben. Noch einmal genauso lange, bis alle auch damit einverstanden sind. Denn schon hier liegen die Meinungen auseinander: Soll der Status Quo erhalten werden? Oder muss vielleicht das „lebenswert“ im neuen Namen erst geschaffen werden? Erhalten soll er werden – da sind sich schließlich alle 55 Menschen einig, die sich wenig später Gründungsmitglieder des Trägervereins nennen dürfen.

Bisher hatte die Bürgerinitiative gegen die geplante Umgehung nur als loser Zusammenschluss fungiert, „wir haben aber einen Träger dafür gebraucht“, erklärt Hermann Zempel. Der vorrangige Zweck des nun institutionalisierten Protests: keine Umgehung, egal auf welcher der geplanten Trassen (wir berichteten).

Dazu sollen die bisherigen Arbeitsgruppen bestehen bleiben, weiter arbeiten und hoffentlich neue Mitstreiter anziehen. Ein Kreis wird sich auch in Zukunft vor allem mit rechtlichen Fragen befassen, beispielsweise den Vor- und Nachteilen eines eventuellen Bürgerentscheids.

Andere haben auf diversen Kärwas in der Gemeinde Werbung gemacht und auch auf den Wanderwegen, die die Trasse durchschneiden könnte, Schilder aufgestellt. Eine gewichtige Rolle kommt dem Arbeitskreis „Argumente“ zu, der alle positiven wie negativen Aspekte strukturieren und beispielsweise auch neue Verkehrsprognosen beleuchten soll.

„Wir wollen aber nicht gegen, sondern für etwas sein“, sagt Marco Langner, den die Mitglieder zu einem der drei Vorstände gewählt haben. Deshalb befasst sich die Gruppe „Alternativen“ mit anderen Möglichkeiten, der Verkehrsströme in der Nürnberger und Hindenburgstraße Herr zu werden. Das Staatliche Bauamt, legt einer der Anwesenden dar, favorisiere in der Projektwerkstatt derzeit vor allem mehr Ampeln, aber auch Geschwindigkeitsbeschränkungen seien denkbar.

Neben all dem soll in weiterer Ferne auch die Kulturlandschaft gepflegt, die Dorferneuerung gefördert und die Wohnqualität in Cadolzburg gesichert werden. Sagt zumindest die Satzung.

Weitere Informationen im Internet unter www.umgehung-umgehen.de