"Lesen!": Aufbruch zu neuen Horizonten

FÜRTH - Es ist angerichtet. Die Adenaueranlage hat sich in einen großen Natur-Lesesaal verwandelt, namhafte Autoren und lokale Größen stellen ihre Werke vor und am Ende erhält Barbara Honigmann den Fürther Jakob-Wassermann-Literaturpreis. Das Festival "Lesen!" schenkt bis 1. Juli wieder anregende Eindrücke. Ein Blick aufs Programm.

Im grünen Lesewohnzimmer an der Fürther Freiheit kann man nach Herzenslust schmökern. Mehr als 3000 Bücher stehen in Regalen zur Auswahl. Am heutigen Freitag lesen dort um 17 Uhr Geflüchtete eigene Geschichten vor, die vergangenes Jahr bei einem Schreibprojekt des Fürther Freiwilligen-Zentrums mit Heidemarie Glöckner zu Papier gebracht worden sind. Hiesige Verlage und Buchhändler gestalten am Samstag ab 14 Uhr dann eine Buchmarkt-Schau mit Aktionen in der Anlage. Dazu lesen im halbstündlichen Wechsel lokale Autorinnen und Autoren.

Auf Kinder und Jugendliche ist das Programm am Sonntag zugeschnitten. Ab 14 Uhr präsentieren Kinderbuchautoren und junge "Geschichtendetektive" spannenden Lesestoff. Hängematten und Sitzsäcke machen das Lesen in der Grünanlage zum Nulltarif überaus angenehm.

Ein Hoch auf die Lyrik stimmt am Sonntag, 18 Uhr, der Nürnberger Mundartdichter Fitzgerald Kusz zusammen mit Sänger und Gitarrist Klaus Brandl im Kulturforum an. Ihnen folgt um 20 Uhr der gebürtige Erlanger Christian Schloyer mit einer waghalsigen Video-Sound-Performace aus seinem Gedichtband "Jump’n’Run". Bereits um 16 Uhr öffnet Brigitte Döring am Sonntag ihren Poetenkoffer zur Hommage an die amerikanische Dichterin Emily Elizabeth Dickinson in der Kofferfabrik.

Mit einer Atelier-Lesung von Christian Fritsche in der Lange Straße 87 geht es am Montag um 18 Uhr in die neue Woche. Anmelden kann man sich beim städtischen Kulturamt unter Tel. (0911) 974 1682. Weitere Atelierlesungen gibt es jeweils um 18 Uhr am Mittwoch bei Andreas Stock in der Lessingstraße 4, am Donnerstag bei Thomas Heyden in der Nürnberger Straße 38 und am Freitag bei Hans-Peter Miksch in der Kaiserstraße 173.

Auf die Spuren der jüdischen Buchhändlerfamilie von Georg und Marie Rosenberg kann man sich am Dienstag bei einer Stadtführung um 18 Uhr (Treffpunkt vor dem Helene-Lange-Gymnasium) und einem Film um 20 Uhr im Jüdischen Museum machen.

Jodelnd in den Wilden Westen

Eine weitere literarische Stadtführung startet am Mittwoch um 18 Uhr in der Mohrenstraße 2. Im Kulturforum lesen am Mittwoch um 20 Uhr Sibylle Lewitscharoff und Najem Wall aus "Abraham trifft Ibrahim". Am Donnerstag, 28. Juni, folgt um 20 Uhr Angelika Klüssendorf mit "Jahre später" und am Freitag, 29. Juni, stellt Norbert Gastrein um 20 Uhr ebenfalls im Kulturforum seinen Roman "Die kommenden Jahre" vor.

Hoch her geht es dort am Samstag, 30. Juni, wenn die jodelnde Performerin Erika Stucky und der Schauspieler Markus Hering um 20 Uhr mit "Vier Groschen für ein Halleluja" in den Wilden Westen aufbrechen. Gediegener wird es dann am Sonntag, 1. Juli, im Stadttheater. Um 11 Uhr wird hier Barbara Honigmann der mit 10 000 Euro dotierte Jakob-Wassermann-Literaturpreis verliehen. Publikum ist erwünscht, der Eintritt frei. Zuletzt wurden Urs Widmer (2014) und Gila Lustiger (2016) ausgezeichnet. Um 19 Uhr liest die neue Preisträgerin am 1. Juli dann im Kulturforum aus "Chronik meiner Straße".

Mehr zum Programm und den Autoren: http://www.fuerth.de/lesen