Lichtzeichen Wiener Art

15.5.2015, 09:46 Uhr

Wie nicht anders zu erwarten war, pusten sich nun sämtliche Empörten in und neben der Donaumetropole auf wie Cora Schumachers Brustimplantate. Österreichs Hauptstadt will, so scheint’s, unbedingt jenen Ruf widerlegen, den Chefzyniker Georg Kreisler ihr einst angedichtet hat: „Der Tod, des muss a Weaner sein.“ Muss er eigentlich nicht, sofern man ordentlich bei Rot in die Fiaker-Eisen steigt und erst bei Grün wieder in den fidelen „Alles Walzer“-Modus schaltet.

Zumal Fußgänger, Wagenlenker und Biker ab sofort bestimmt noch genauer hingucken, weil dir halt nun — je nach Ampel-Standort und -Ausstattung — ein Herren-, ein Damen- oder ein Hetero-Doppel zu verstehen gibt, was Sache ist. Die Farbwahl ist aber immer noch die alte. Sehr wichtig: Es dürfen, wenn zum Beispiel zwei lesbische Ampelfrauchen in Grün-Laune geraten, wirklich alle gehen, also nicht nur gleichgesinnte Paare. Und sogar der Marshall-Dylan-Imitator am 40-Tonner-Steuer, dessen Fransenlederjacke man ansieht, dass er soeben sein Frühstücksschaschlik geschreddert hat, muss tun, was die Andersliebenden ihm befehlen. Tja, und Fürth? „Das Stadtbild wird durch die historische Altstadt geprägt“, schreibt ein schwul-lesbischer Szene-Führer im Internet. Stimmt. Aber vielleicht nicht mehr lang.

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