Lob für fünf Fürther Urgesteine

14.2.2017, 21:00 Uhr
Lob für fünf Fürther Urgesteine

© Foto: Anestis Aslanidis

Willi Dahinten, Ehrenvorsitzender des Behinderten- und Vitalsportvereins BVS Fürth, dem er seit 1967 angehört, hat sich bei der Integration von Menschen mit Handicap große Verdienste erworben. Noch als zweiter Vorsitzender führte er im Verein den Kinder- und Jugendsport ein, rief eine Kooperation mit dem Jugendärztlichen Dienst der Stadt ins Leben, trieb den Aufbau eines vereinseigenen Sportgeländes voran und initiierte eine intensive Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe, wodurch 14 Sportgruppen für Menschen mit geistiger Behinderung entstanden.

Unter Dahinten als Vorsitzendem gründete der Verein 2010, damals bundesweit einmalig, zum Abbau von Berührungsängsten die "Erlebte Integrative Sportschule", die sich inzwischen "Erlebte Inklusive Sportschule" nennt. Eine integrative Fußballmannschaft mit vor allem geistig behinderten Menschen ist inzwischen in die Oberliga aufgestiegen. Oberbürgermeister Jung betonte, dass der Geehrte auch jetzt noch alles daran setze, um behinderten, nichtbehinderten und auch Migrantenkindern eine sportliche Chance zu geben.

Heinz Dürst, Vorsitzender des Gehörlosen Sport Club GSC Fürth, ist seit mehr als 53 Jahren ununterbrochen ehrenamtlich tätig, war 1963 Mitbegründer des Gehörlosen Schach Clubs Fürth, wie der Verein damals hieß und wesentlich beteiligt an der Gründung unterschiedlichster Abteilungen vom Fußball über Kegeln und Tischtennis bis hin zum Motorsport.

Dürst engagierte sich ferner im Gehörlosenverein Fürth und Umgebung, dessen Vorsitz er 1973 bis 1981 innehatte. 1997 erhielt er die Ehrennadel in Gold des Bayerischen Landessportverbands, 2005 das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt und 2013 die höchste Auszeichnung des BLSV, die Goldene Nadel mit Brillanten und Kranz.

Helmut Ell hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Fürther heute ihr geliebtes Grüner Bier wieder genießen können. Als er Mit-Pächter des Traditionswirtshauses "Gelber Löwe" in der Gustavstraße war, hat er sich für die Revitalisierung des einstigen Kult-Getränks stark gemacht — und stieß bei Tucher Bräu auf offene Ohren.

Mittlerweile genießt die Marke wieder Kultstatus und fließt aus vielen Zapfhähnen – unter anderem in der Gastronomie der Comödie Fürth, die dank einer Ell-Idee zum "Grüner Brauhaus" wurde. Heute ist der Wahl-Sacker, Bassist der Band "Travelling Playmates" und Gründungsmitglied des Kleeblatt-Fanklubs Sportfreunde Ronhof, ausgebildeter Bier-Sommelier und bei Tucher als Brauereiführer und Bierhistoriker angestellt.

Alfons Kirchner war bis zu seinem Umzug in den Landkreis im Herbst 2016 Vorsitzender des Fürther Seniorenrats. In seine Amtszeit fielen die Anschaffung des Senioren-Mobils für den Friedhof sowie die Aktion "Nette Toilette". Kirchner war neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit in der SPD vor allem in Wahlkampfzeiten auch ehrenamtlich für die Partei aktiv und leitet erfolgreich die Arbeitsgruppe der SPD 60plus in Fürth. Er war jahrelang Vorsitzender bei den Naturfreunden und stand noch im Rentenalter vor allem der Jugend als Schiedsrichter für Fußballspiele zur Verfügung.

Wolf Nanke, seit 2008 Fanbeauftragter der SpVgg Greuther Fürth, ist ein Urgestein des Vereins, geht seit 1948/49 in den Ronhof und hat dem Kleeblatt im Rahmen diverser Ehrenämter jahrzehntelang seine Zeit geschenkt. Nanke spielte beim Kleeblatt einst als Jugendlicher Hockey und außerhalb des Ligabetriebs Fußball. Er war Gründungsmitglied der V. Privatmannschaft, als Trainer und Jugendleiter aktiv im Nachwuchsbereich, betreute lange Jahre die Profis und war Vize-Präsident.

Sein Weggefährte, der 2011 verstorbene frühere SpVgg-Präsident Edgar Burkart, hat einmal gesagt, "ein ganzes Buch" könne er über Nanke schreiben. Und, so Burkart: "Er hatte auch wesentlichen Anteil daran, dass wir die Ehe mit dem TSV Vestenbergsgreuth eingegangen sind, denn er hat mich immer in diesem Vorhaben bestärkt."

Detlef Held sollte bereits im Dezember zusammen mit Erika Holzhauser für seine Verdienste mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet werden. Weil Held damals krank war, geschah dies in Abwesenheit. OB Jung holte die Verleihung des Ordens nun nach.

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