Rotzfrech: Ein Färdder Bou zwischen zwei Army-Soldaten

22.6.2020, 14:03 Uhr
Rotzfrech: Ein Färdder Bou zwischen zwei Army-Soldaten

© Foto: Knut Meyer

Erst im Dezember 1995 wurde das Sternenbanner in der Südstadt zum letzten Mal eingeholt. Rund 50 Jahre hatte die Army zu diesem Zeitpunkt in der Kleeblattstadt Präsenz gezeigt: Drei Kasernen, zwei ausgedehnte Wohnsiedlungen in der Südstadt und in Dambach, Schulen, ein eigenes Einkaufszentrum und sogar einen Golfplatz bei Atzenhof nannten die Amerikaner ihr Eigen – eine Fläche, die etwa 380 bundesligatauglichen Fußballfeldern entsprach.


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Diese sogenannten Konversionsflächen fielen nach dem Abzug an die Stadt, die damit über Nacht ein gigantisches Potenzial für neue Entwicklungen bekam – Chance und Bürde zugleich. Es sollte viele Jahre dauern, bis vor allem die ausgedehnten Kasernenareale sinnvoll genutzt waren.

Zwei Krieger voller Montur

Das hätte sich der – mutmaßliche – Färdder Bou auf dem Archivbild nicht träumen lassen. Die Aufnahme des langjährigen FN-Fotografen Knut Meyer entstand am 17. August 1966 an der Maxbrücke. Im Hintergrund fließt die Rednitz, links ist der damalige Schlachthof, das heutige Kulturforum, zu erkennen.

Die beiden Soldaten hatten die Aufgabe, im Rahmen eines Herbstmanövers die Altstadt-Kreuzung zu sichern. Laut Lokalteil von damals waren die "Schlangen der Armeelastwagen und Panzer durch das Verkehrsgewimmel zu schleusen".

Zwei Krieger in voller Montur, dazwischen ein unbefangener Junge in kurzen Hosen, dessen Körpersprache zwischen selbstbewusst und rotzfrech anzusiedeln ist. "Ein friedliches Bild, oder?", hieß es damals in den Fürther Nachrichten – auf jeden Fall aber ein Bild, das viel darüber aussagt, wie selbstverständlich die Anwesenheit der US-Soldaten für Generationen von Fürtherinnen und Fürthern war.


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