Love it: Gratis-Vorschläge für die Fürther Imagepflege

30.7.2017, 10:00 Uhr
Love it: Gratis-Vorschläge für die Fürther Imagepflege

© Fotos: Hans-Joachim Winckler

Sei großartig und sprich darüber. So oder ähnlich heißt das erste Gebot der Werbung. Das klingt so simpel wie wahr – und führt doch zu einem Problem: Welche Vorzüge von Fürth sollen denn nun explizit ins Rampenlicht gerückt werden? Wer hier lebt, kann das vielleicht am besten beurteilen. Gertrud (72) und Dietrich (73) Vogel wohnen seit langem in Unterfarrnbach und müssen keinen Moment grübeln, was für sie besonders zählt: "Das Grün."

Liebe zur Natur

Den beiden liegen zum Beispiel die ausgedehnten Flussauen am Herzen, aber auch "der Stadtwald und der Stadtpark". Das alles gehört für sie zum besonderen Reiz der Stadt. Doch Gertrud und Dietrich Vogel verbinden einen Appell damit: "Wir hoffen nur, dass im Wiesengrund nicht nach und nach alles zugebaut wird."

Unweit ihrer Wohnung habe es stets Fasanen oder Hasen gegeben, die seien jedoch inzwischen so gut wie verschwunden. "Und dieses Jahr sind nicht einmal mehr Fledermäuse aufgetaucht." Dietrich Vogel mahnt: "Die Natur in der Stadt darf nicht vernachlässigt werden."

Ingeborg Schilffarth denkt in Sachen Imagepflege zuvorderst an St. Michael. Die älteste noch stehende Kirche der Stadt überstand nicht nur den Dreißigjährigen Krieg, sondern prägt seit Jahrhunderten die Silhouette von Fürth. Die Kirchenmusikdirektorin setzt aber auch auf einen zweiten wichtigen Pfeiler: "Die Kulturszene der Stadt, denn die ist sehr vielfältig und besonders, weil hier der Mut zu Außergewöhnlichem gepflegt wird und nicht nur der Mainstream."

Fällt ihr spontan ein Slogan ein? "Kein neuer, aber mir gefällt dieser: Färdd wärd. Denn es ist wirklich erstaunlich, was sich in den letzten Jahren alles getan hat."

Michaela Becker richtet den Blick aus der großen Nachbarstadt auf Fürth und lobt: "Die Altstadt ist einfach ganz besonders." Die 43-Jährige, Amtsfrau bei einem Notar in Nürnberg, hat sich gerade umgeschaut: "Ich hatte Zeit zwischen zwei Terminen und hab’ eben einen Blick in ein paar von diesen stimmungsvollen Hinterhöfen geworfen. Die sind sehr schön. In Nürnberg ist so etwas selten."

Auch Inger Holndonner kommt sofort eine ganz bestimmte Partie in der Altstadt werbewirksam in den Sinn: "Die Gustavstraße hat einfach Charme – und dazu diese vielen netten Cafés." Sie fügt hinzu: "Ich verstehe die ganze Diskussion um die Öffnungszeiten nicht, das haben die Gastronomen nicht verdient."

Der 34-Jährigen fällt aber auch ein echtes Alleinstellungsmerkmal für Fürth ein: "Hier gibt es bundesweit die erste Humanistische Grundschule. Das ist wirklich einzigartig", findet Holndonner, die dort als Lehrerin in Teilzeit unterrichtet.

Einen weiteren ganz außergewöhnlichen Aspekt können Elisabeth (81) und Armin (80) Neff der Liste hinzufügen: Die beiden leben im amerikanischen Bundesstaat Missouri, verbringen aber jeden Sommer in Fürth. Denn Elisabeth Neff wurde in der Kleeblattstadt geboren und wuchs hier auf.

Liebe zum GI

"1960 lernte ich bei einer Faschingsfeier einen jungen Amerikaner kennen", erzählt sie. Das war Armin Neff, der als GI in den Monteith Barracks in Atzenhof stationiert war. Ein Jahr später wurde geheiratet, gemeinsam ging es in die USA. Doch die Verbundenheit mit Fürth blieb bestehen: Seit seiner Pensionierung leben die beiden jedes Jahr vier Monate lang hier.

Deshalb weiß Elisabeth Neff auch auf Anhieb, womit ihre Heimatstadt in Sachen PR ganz weit vorn liegen könnte: "mit der Kärwa", natürlich. Nirgendwo sonst, schwärmt sie, gebe es dieses unvergleichliche Flair einer echten Straßenkirchweih. Aber das ist beileibe nicht alles: "Die Stadt ist schön, aber besonders schön ist es, hier Einkaufen zu gehen."

In ihrem US-Wohnort, Florissant bei Saint Louis, gebe es keinerlei Möglichkeit, einfach mal durch die Straßen zu bummeln. Deshalb gehört für sie auch unbedingt zum Profil von Fürth "die Flaniermeile".

Und wie könnte ein Slogan lauten, der alle Vorzüge bündelt? Armin Neff lacht und sagt: "Fürth – I love it."

0 Kommentare