Mit dem Lastenrad zum Einkauf in Cadolzburg

6.1.2021, 21:00 Uhr
Mit dem Lastenrad zum Einkauf in Cadolzburg

© Hans-Joachim Winckler

Die Anschaffung der elektrischen Transportmittel und die Installation der erforderlichen Infrastruktur kostet die Gemeinde rund 50.000 Euro. Hinzu kommt eine Förderung des Freistaats Bayern von geschätzten 168.000 Euro. Cadolzburg nimmt mit sieben anderen Kommunen am Modellprojekt zum Aufbau eines Lastenradmietsystems teil. Für das Vorhaben schüttet das bayerische Verkehrsministerium bis zu zwei Millionen Euro aus.

Zehn Räder gehen an den Start

"Die anderen Kommunen kaufen teilweise mehr Fahrräder als wir", berichtete Bürgermeister Bernd Obst in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. "Wir kommen mit zehn Rädern gut zurecht", meinte er.


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Die Lastenräder werden mit intelligenten Schlössern ausgestattet und an fünf induktiven Abstellanlagen stationiert sein. Wo diese Anlagen im Gemeindegebiet verteilt sind, wurde noch nicht bekannt gegeben.

Alle acht am Modellprojekt beteiligten Kommunen werden zusammen ein Buchungssystem kaufen, das voraussichtlich als App mit Hilfe des Mobiltelefons bedient werden kann. Die gesamten Investitionskosten in Cadolzburg werden auf 210.000 Euro geschätzt.

Jährlich 9500 Euro für den Betrieb

80 Prozent des Betrags übernimmt der Freistaat. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten. Laut Schätzung einer beauftragten Firma kann Cadolzburg mit einer Belastung von rund 9500 Euro im Jahr rechnen. Demgegenüber könnten Mieteinnahmen stehen, wenn die Lastenräder rege genutzt werden.

"Die Räder haben wir, weil wir bei den Bürgern in der Pflicht stehen, die sich eine Umgehungsstraße gewünscht hatten", erläuterte Obst. Seit der Entscheidung aus dem Bürgerentscheid gegen die Umgehungsstraße überlegen mehrere Akteure in Cadolzburg, wie der Verkehr an der Hauptstraße reduziert werden kann. "Ohne Förderung würden wir die Lastenräder wahrscheinlich nicht anschaffen", räumte Obst ein.

Supermärkte am Ortsrand

Vollsortimenter und Discounter liegen in Cadolzburg mittlerweile am Ortsrand. Große Parkplätze vor den Supermärkten deuten darauf hin, dass meist mit dem Auto eingekauft wird. Die Lastenräder sollen eine umweltfreundliche und lärmfreie Alternative darstellen. Allerdings ist der Weg aus den Wohngebieten zu den Einkaufsgelegenheiten teilweise stark abschüssig.

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