Mit dem Oldtimer durchs Tessin

13.11.2018, 21:00 Uhr
Mit dem Oldtimer durchs Tessin

© Foto: Florian Burghardt

"Die Landschaft war wirklich malerisch. Obwohl man jeden Tag Auto fährt, setzt sofort die Entspannung ein." Wenn Hubertus Gloger und seine Ehefrau an ihre Teilnahme an der ADAC Europa Classic Tour zurückdenken, kommen sie sofort ins Schwärmen.

Zum ersten Mal waren die beiden Oldtimer-Fans bei einer mehrtägigen Rundtour dabei. Normalerweise bewegen sie ihre Schätze nur im Alltag oder bei Ausfahrten in der Fränkischen Schweiz. Diesmal sollte es gleich die echte Alpenrepublik sein. Dabei fuhren die beiden Oberasbacher auf vier Tagesetappen durch das Tessin, den südlichsten der 26 Schweizer Kantone.

Genuss im Vordergrund

Mit einer Rallye oder einem Wettrennen hat die Europa Classic Tour aber kaum etwas gemeinsam. Zwar gibt es für die Strecken genaue Zeitvorgaben, bei deren Unterschreiten Punkte abgezogen werden. Dasselbe Schicksal ereilt aber auch die Fahrer, die zu langsam unterwegs sind. "Für Oldtimerfahrer steht der Genuss im Vordergrund. Man fährt generell defensiver", weiß Gloger. Vor 15 Jahren kaufte er sich ein rotes VW-Käfer Cabrio, Baujahr 1977. Dasselbe Modell hatte er schon während seiner Studentenzeit gefahren. Spätestens damals war die Leidenschaft des Oberasbachers für die rollenden Klassiker entfacht. Nachdem er auch seine Frau von deren Annehmlichkeiten überzeugen konnte, folgten noch weitere Wagen.

Besonders stolz ist das Paar auf seine ebenfalls roten Mercedes-Benz 380 SL (R 107) aus dem Jahr 1985. Mit diesem wagten sie dann auch die Tour durch die Schweiz. Neben den täglichen Etappen standen verschiedene Prüfungen auf dem Programm. Dabei ging es aber weniger um das Autofahren.

Was dampft in der Tasse?

"Es gab zum Beispiel ein Quiz und eine Teeverkostung, bei der man die Sorte erraten musste", erzählt Gloger. Am vierten Tag mussten die 80 Teilnehmer dann ein Modellflugzeug möglichst exakt auf einer Markierung landen lassen. Dabei bewies der Oberasbacher ein gutes Augenmaß und erreichte die höchste Punktzahl. Gemeinsam mit einer prima Fahrtzeit reichte es dann sogar für den Tagessieg und den Gewinn des sogenannten "Schweizer-Pokals".

Darüber hat sich das Paar sehr gefreut. Fest steht deshalb: Auch im nächsten Jahr wollen sie wieder an der Rundfahrt teilnehmen. Allerdings nicht nur, um ihren Titel zu verteidigen. Dazu Gloger: "Es sind so viele nette Menschen dort, deren Herz ebenfalls für die Oldtimer schlägt. Und über die Fahrzeuge kommt man auch leicht mit Einheimischen ins Gespräch und kann dadurch Gegend und Kultur besser kennenlernen. Es ist eben doch mehr als nur Autofahren."

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