Mit Hupen und einer Büttenrede ins Finale

23.1.2015, 16:00 Uhr
Mit Hupen und einer Büttenrede ins Finale

© BR/Sessner

Dass sein Arbeitskollege und er es bis in die letzte Runde des Supernarr-Castings geschafft haben, kann Marcel Gasde immer noch nicht glauben. Das liegt weniger daran, dass es sein großer Traum war, so weit zu kommen, als daran, dass die Entscheidung, sich mit einem Beitrag einzubringen, ganz spontan fiel. „Mein Kollege Andreas Hock und ich saßen uns am Schreibtisch gegenüber und haben uns gedacht, es wäre schon eine Gaudi zu sehen, wie weit wir kommen“, erzählt Gasde. Er ist einer der vier Geschäftsführer der Comödie, sein Kollege Hock ist dort für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, früher war er Pressesprecher bei der Münchener CSU-Landesleitung.

Mit Hupen und einer Büttenrede ins Finale

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Was die beiden dann in kurzer Zeit auf die Beine stellten, hätte sich ebenso als nicht passend für die Sendung erweisen können. Als „Duo Wurst“ aus Poppenreuth nehmen sie die Büttenredner aufs Korn, die jedes Jahr zur Faschingszeit ihre großen Auftritte haben. Dafür schlüpfen Gasde und Hock in die Rolle des Ehepaars Dieter und Doris Wurst. Dieter ist der angeschickerte Redner, während Ehefrau Doris um ihren Mann herum den Boden wischt und dabei maulige Kommentare abgibt.

„Wir waren überrascht, wie gut der Sketch ankam“, sagt Gasde. Schließlich machen sich er und sein Kollege gehörig über das System Fasching lustig. Nichtsdestotrotz habe der Saal getobt. Die Jury, bestehend aus Kabarettist Bernd Händel, Komödiant Martin Rassau und Moderatorin Katja Wunderlich, vergab Bestnoten. Auch der Fränkische Fastnachtpräsident Bernhard Schlereth, unter dessen Leitung der Veitshöchheimer Fasching abläuft, war durchaus angetan von der klamaukigen Nummer. „Dabei hatte ich schon etwas Bedenken, wie sie bei ihm ankommt“, gesteht Gasde. Inzwischen sind beim Bayerischen Rundfunk schon Anfragen eingegangen, ob das Duo nicht in der nächsten Faschingssession zu buchen sei. Ob es allerdings soweit kommen wird, wissen Gasde und sein Kompagnon noch nicht.

Für Markus Schüler dagegen steht fest, dass er solche Angebote gerne annehmen würde. Der Fürther muss sich heute ab 22 Uhr im zweiten Halbfinale des Castings durchsetzen. Neun Hupen begleiten ihn, wenn er auf die Bühne tritt. Drei hat er an seinem Baustellenschutzhelm befestigt, die übrigen sechs hat seine Mutter fest an seinem Blaumann genäht. Mit den Fahrradtröten, die in verschiedenen Tonlagen gestimmt sind und die weltweit nur zwei Hersteller fertigen, spielt er eine Melodie. Weil die Hupen an verschiedenen Körperstellen sitzen, führt Schüler dabei auch noch so etwas wie ein Tänzchen auf.

Bühnenauftritte sind dem 32-Jährigen nicht fremd. Bis Ende 2013 trat er mit einem Freund als „Gaudikracher“ auf. Das Duo, das volkstümliche Partymusik machte, hatte einige Fernsehauftritte, beispielsweise im „Musikantenstadl“. Inzwischen ist Schüler dabei, seine Gesangs-Solokarriere voranzutreiben — dabei soll im besten Fall die Teilnahme an der Castingshow helfen. Doch auch wenn dies nicht gelingen sollte, hat Schüler jede Menge Spaß bei seinen Auftritten. „Die Stimmung ist grandios“, erzählt er. Ein ganzer Fanclub sei zur Aufzeichnung des Halbfinales angereist, um ihn zu unterstützen. Die heutige Sendung wird er mit seiner Familie ansehen.

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