Mit positivem Dampf

Weiherhof schaut 2009 auf stolze 300 Jahre zurück, die Singgemeinschaft des Ortes immerhin auf 30. Nahezu sämtliche Weiherhofer feierten dieser Tage in der Paul-Metz-Halle, deren großer Saal mit erwartungsfrohen und gut gelaunten Menschen mehr als anständig gefüllt war. Eine kleine Nachbetrachtung.

Die Damen und Herren der Singgemeinschaft zogen mit Wolfgang Amadeus Mozarts «Das klinget so herrlich» aus der «Zauberflöte» und mit gelben Jubiläumsfähnchen winkend auf die Bühne und ernteten gleich reichlich herzlichen Applaus. Die darauf folgende launige Begrüßung durch Vorstand Manfred Bauer und die kurzen Grußworte von Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel, der dem Chor als kleines Geschenk einen aufstellbaren Notenschlüssel überreichte, machte der Moderator des Abends, Markus Wollek, mit Informationen zu den Stücken komplett.

Von zeitgenössischen Songs über altrussische Kirchengesänge zu romantischer Literatur schlug der Chor sich wacker und solide. Der «positive Dampf», den Bauer eingangs beschwor, er hielt Einzug in die Paul-Metz-Halle. Die angemessene Auswahl der Chorstücke wurde im Mittelteil des rund zweistündigen Konzerts von einigen Gastmusikern aufgelockert, die Chorarbeit von Solisten unterstützt. An dieser Stelle nicht zu vergessen: Die vorzügliche Klavierbegleitung des gesamten Abends durch Ursula Axmacher.

Das Akkordeon-Ensemble aus Windsbach unter der Leitung von Alexander Darscht, der auch den Chor gut im Griff hatte, verzückte beispielsweise mit einer Gipfelstürmer-Polka, und später am Abend durfte auch Waldemar Darscht zeigen, was Charles de Bériot für aufstrebende Violinisten so alles komponiert hat. Seine Sätze aus «Scène de ballet» wurden geradezu frenetisch bejubelt.

Auch die beiden Solisten Gertraud Hartmann (Sopran) und Hubert Gröbel (Bariton) machten ihre Sache gut. Das Duett «Der Sonntagmorgen» geriet mit tugendhafter Leidenschaft, die Szenen aus «My Fair Lady» und «Die lustige Witwe» luden zum Mitsummen ein. Ein schmissiger Schluss, dem drei Zugaben folgten.

Ganz am Ende noch einmal Mozart. So wie sie gekommen waren, so gingen sie auch wieder: fähnchenschwingend und mit einem Lied auf den Lippen. Auf die nächsten 30 Jahre! stu