Mit vielen kleinen Schritten zum Erfolg

23.6.2012, 10:00 Uhr
Mit vielen kleinen Schritten zum Erfolg

© Winckler

Ein besonders rührender Moment ist Angelika Filz-Gumbmann, der ersten Vorsitzenden des FEV, in Erinnerung geblieben. Beim Laternenumzug für Fürther Kinder aus Tagesstätten und Schulen kam ein kleiner Junge auf sie zugerannt und umarmte sie stürmisch: zum Dank für die Organisation.

Ganz so enthusiastisch fällt der Zuspruch, den sie für ihre ehrenamtliche Arbeit bekommt, meist nicht aus. Dennoch gibt es immer wieder Geschichten, die zeigen, wie wichtig die Arbeit des unabhängigen Verbands ist, der als Elternvertretung für alle Kindertagesstätten und Schularten in Fürth fungiert und zwischen Erziehungsberechtigten und Schulbehörden vermittelt. Etwa die, dass zwar zu große Klassen auch heute noch ein Problem sind, die Anzahl der Schüler pro Klasse inzwischen aber deutlich unter der in den 70er Jahren liegt.

Auch der Ausbau von Ganztagesschulen, der vor einigen Jahren auf breite Ablehnung stieß, wird nun ganz selbstverständlich vorangetrieben. „Man darf nicht den Anspruch haben, dass alles morgen erledigt sein muss“, sagt Filz-Gumbmann. Man müsse die Projekte längerfristig betrachten.

Ein Schwerpunkt des FEV, der von der Stadt finanziell unterstützt wird, ist das gesunde Mittagessen an Schulen. Dazu veranstaltet der Verband seit 2009 alle zwei Jahre ein Symposium in Fürth, zusammen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Es richtet sich an Lehrer, Erzieher, Eltern und Anbieter von Schulverpflegung. Angelika Filz-Gumbmann fordert nicht nur gesündere Mahlzeiten. Auch die Atmosphäre der Mensa sei wichtig, damit das Angebot überhaupt angenommen werde. Deshalb gibt sie Tipps, wie sich — etwa mit Raumteilern — eine schöne Umgebung schaffen lässt.

Für kontroverse Diskussionen sorgt momentan der Vorschlag der Stadt, die Mittags- und Ganztagsbetreuung an der John-F.-Kennedy-Grundschule probeweise einem privaten Träger zu überlassen (wir berichteten). So sollen Kosten eingespart werden. Birgit Bayer-Tersch, CSU-Fraktionsvorsitzende und Beisitzerin im FEV, spricht sich nicht grundsätzlich gegen die Privatisierung aus. „Ich zweifle nicht am Träger und der Qualität der Betreuung“, sagt sie. Es dürfe aber nicht sein, dass Erziehungsarbeit genauso entlohnt werde wie Reinigungsdienste.

Sorgen bereitet dem Verband mit momentan acht Mitgliedern auch der Nachwuchs. Eltern, deren Kind ein konkretes Problem in Kindergarten oder Schule habe, engagierten sich zwar im FEV. „Wenn der Konflikt gelöst ist, verschwinden sie aber oft wieder“, kritisiert Angelika Filz-Gumbmann.

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