Morbider Charme an Fürther Gleisen

23.3.2015, 09:00 Uhr

Einkaufsstadt. Im Rathaus ist der Auftrag bereits in der Pipeline, fast jedenfalls, unklar ist lediglich die farbliche Gestaltung. Das knallorange Design soll, so ist zu hören, einem dezenten Weiß-auf-Grün-Look weichen.

Übrigens, wir wären auch noch Eisenbahnstadt. Weil doch weiland der Adler mit einem Fass Bier im Gepäck von Nürnberg nach Fürth fauchte. Aber lassen wir die ollen Kamellen, DB-mäßig sieht die Zukunft ebenfalls rosig aus, Fürth wird künftig wieder vom ICE bedacht.

Von derart rasanten Verbindungen können die Landkreisbürger nur träumen. Bei der Zenngrundbahn wäre schon ein 30-Minuten–Takt erste Sahne, und was das Thema Geschwindigkeit angeht, noch was: Wer von Nürnberg die 38 Kilometer nach Markt Erlbach rollt, könnte in der gleichen Zeit auch die schlappen 171 Kilometer nach München schaffen. Zu verdanken haben wir diese Erkenntnis der Partei für Franken, die entweder ganz genau die Fahrpläne studiert oder quer über bayerische Schienennetz gerattert ist. Verpassen würde der München-Fahrer freilich unter anderem beeindruckende Bahnhofsruinen in Langenzenn oder Wilhermsdorf: Morbider Charme am Gleis — allein mit neuen Schildern ist es da nicht getan.

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