Musik für eine Weile

14.8.2014, 11:30 Uhr
Musik für eine Weile

Die „Passagen“ sind ein Fall für flexible Mitmenschen. Das Abonnement garantiert zwar vier fernsehfreie Abende, jedoch keinen festen Stuhl, der immer nur auf dich und niemanden sonst wartet. Die Platzwahl ist stets frei und das Kufo stets voll, denn die Konzerte haben sich im Großraum zu einer viel beachteten Alternative zum Klassik- und Jazzmainstream gemausert. Ensembles und Programmprofile jenseits der Norm: Mit den „Passagen“ lässt sich das erleben, und die zuweilen heikle Akustik der Großen Kufo-Halle halten die Stammgäste ohnehin für verschmerzbar.

Kontinuierlich gewachsen ist binnen vierer Jahre der AbonnentenStamm, Karten im freien Verkauf sind daher in sehr überschaubaren Mengen zu kriegen. Wer Pech hat, kann immerhin den Konzertmitschnitt, den der BR meist wenige Tage später sendet, an- und nachhören.

Dass Jazz und Alphorn prächtig zusammenpassen, meint Eliana Bürki, die am 18. Oktober (alle Konzerte starten um 20 Uhr) mit ihrem Programm „Alpenglühn“ den markerschütternden Auftakt zu den „Passagen“ 14/15 macht. Bossa Nova und Tango, fernöstliche und indische Klänge auf dem Schweizer Nationalinstrument: Die 31-jährige Bürki aus dem Kanton Solothurn, die für ihren eigenwilligen Stil eigens den Begriff „Funky Swiss Alphorn“ erfand, und die Vier-Mann-Band iAlpinisti machen es möglich. Weltweit ist Bürki mit ihrem Ensemble unterwegs, so traten sie etwa 2008 bei der Auslosung zur Endrunde der Fußball-Europameisterschaft auf.

Die nobelpreisgekrönte Lyrik von William Butler Yeats hat Roland Kunz zu einem Liederzyklus inspiriert (28. November). Countertenor und Pianist Kunz — der Saarländer war Gründer und Kopf der Band
„Rolando und die Unerlösten“ — sowie Cellist Sebastian Hess lassen im Zyklus „Nine and Fifty Swans“ die Poesie Musik werden — Musik, die inspiriert ist von John Dowland. Die Übersetzungen liest Helmut Winkelmann.

West-östliche Klangvielfalt am 27. Februar: Zazaki ist eine Sprache, die mit dem Kurdischen und Persischen verwandt ist. Mikaîl Aslan übersiedelte 1995 nach Deutschland mit dem Wunsch, Sprache und Musik seiner Vorfahren mit Jazz, Pop und Folk zu fusionieren. Ergebnis sind jene „Klänge vom Euphrat“, die Aslan und sein Quintett vortragen.

Um dieses Ensemble reißen sich Veranstalter und Festivals in aller Welt: L’Arpeggiata, in Paris beheimatetes Crossover-Projekt der Grazer Lautenistin und Harfenistin Christina Pluhar, veredelt barocke Musiksprache mit improvisierten Melodien voller Pop-, Rock- und Jazz-Anleihen. L’Arpeggiata-Alben sind Garanten für Spitzenplätze in den Klassik-Charts. Mit „Music for a While“ und Werken Henry Purcells kommen die Musiker am 18. April erstmals nach Fürth. Es wurde Zeit.

Das „Passagen“-Abo kostet
77 Euro. Schriftliche Vorbestellungen nimmt das Stadttheater (Königstraße 116, 90762 Fürth) bis 18. Oktober entgegen. Für die „Passagen“ 14/15 ist ein eigener Programmfolder erschienen.

Keine Kommentare