Nach Fürther Abschiebung: Sofortige Rückholung gefordert

10.4.2021, 18:30 Uhr
Nach Fürther Abschiebung: Sofortige Rückholung gefordert

Zu der Aktion eingeladen hatte das Fürther Bündnis gegen Rechts. Deren Sprecherin Anja Schmailzl verlangte zudem ein Ende "der menschenverachtenden Migrations- und Abschiebepolitik", insbesondere forderte sie ein Stopp von Abschiebungen in Kriegsgebiete, wozu auch die Ukraine zähle. Konstantin Völk erinnerte daran, wie gut sein Freund Vlad und dessen Familie hier in Fürth integriert gewesen ist.

"Ich kann nicht verstehen, warum sie hier einfach rausgerissen wurden." Vlad habe sich hier sehr stark ehrenamtlich engagiert, habe Kinder betreut und für Bedürftige eingekauft.


Vlad und Oleksandr: Abschiebung von Fürther Schülern bewegt die Lehrer


Vor seiner Abschiebung besuchte der 21-Jährige die Max-Grundig-Schule und wollte dort sein Fachabitur machen. Sein jüngerer Bruder Oleksandr besuchte das Helene-Lange-Gymnasium.

"Wir vermissen ihn"

Dessen Lehrer Alexander Schlaht betonte auf der Kundgebung, wie gut dem Elfjährigen der Besuch am HLG getan habe. "Ihm wurde über Nacht sein stabiles Umfeld genommen. Wir vermissen ihn." Mit Rücksicht auf das Kindeswohl und die sehr guten Integrationsperspektiven der Familie forderte auch Schlaht deren Rückholung.

Fritz Wittig von der Fürther Seebrücke appellierte an die zuständigen Stellen, ihre Entscheidung zu korrigieren. Sein Eindruck: "Die Ausländerbehörden werden deutlich schneller bei Abschiebungen." Die harte Gangart der lokalen Behörden passe zu der Abschreckungspolitik, die an den Außengrenzen der EU sichtbar werde.

Im Februar hatten Schüler schon einmal gegen die zu diesem Zeitpunkt bereits vollzogene Abschiebung der Familie demonstriert.

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