Neue Arbeit: Langenzenner spielen "Brandner Kaspar"

22.1.2020, 08:58 Uhr
Neue Arbeit: Langenzenner spielen

© Sabine Rempe

Er ist ein alter Bekannter, der Brandner Kaspar. Und der "Balaasgromer" (Boandlkramer) ja wohl auch. Vor acht Jahren stellten sich die beiden im Langenzenner Kulturhof ein und wurden gefeiert. Die Inszenierung der bayrischen Kult-Komödie in einer fränkischen Version von Gabriele Küffner entpuppte sich als Renner und kam 2013 gleich noch einmal zum Zug.

"Mich rufen bis heute noch Leute an, die sich erkundigen, wann wir das Stück wieder spielen", sagt Klaus Roscher. Jetzt kann der Chef der Hans-Sachs-Spielgruppe den Fragern eine Antwort geben: Am 19. Juni ist Premiere für das Stück nach Franz von Kobells fantastischer Novelle.

Aber bleibt beim dritten Mal alles wie gehabt? Gabriele Küffner, die wieder die Regie übernommen hat, schüttelt energisch den Kopf: "Nein." Man bereite keine Wiederaufnahme vor, sondern werde im Frühsommer eine neue Arbeit präsentieren.

Noch einmal im Rathaus

Das habe nicht zuletzt mit ihrem Selbstverständnis zu tun: "Natürlich könnte ich mich kopieren. Aber das will ich nicht." Die erste augenfällige Änderung betrifft den Spielort: Wegen der Sanierung des Kulturhofs, die voraussichtlich erst im August endet, werden noch einmal im Rathaus-Innenhof Tribüne und Kulissen aufgebaut.

"Dieser Platz diktiert uns natürlich das Bühnenbild, das erneut Johanna Deffner gestaltet." Während die Kulturhof-Inszenierung damals trickreich die vorhandenen Möglichkeiten genutzt hatte, um zum Beispiel einen Blick in den Himmel zu ermöglichen, muss dieses Jahr umgedacht werden: "Wir werden viel mit Licht arbeiten", überlegt Küffner, "aber es soll einen Himmel zum Verlieben geben, einen Zuckerwattehimmel . . ."

Konstante Besetzung

Eine Konstante zeigt ein Blick auf die neue Besetzungsliste: Klaus Roscher übernimmt wieder den Part des Balaasgromer. Als Antihelden mit einsamer Klasse, der zwischen Slapstick und Verzweiflung schwankt, gab er ihn 2012/13. In diesem Jahr wird es freilich auch nicht einfach eine Neuauflage der Erfolgsrolle geben. Roscher überlegt: "Natürlich habe ich Erfahrung vom letzten Mal, aber da wird sich sicher einiges ändern." Die Regisseurin nickt und weiß sehr genau, was sie nicht will: "Das Ganze darf nicht im Kitsch untergehen. Das ist nämlich das Problem beim Brandner Kaspar, dass es stellenweise unsäglich kitschig wird. Das müssen wir ein Stück weit zurückfahren."

Bleibt natürlich noch die wichtige Frage, wer überhaupt den Brandner Kaspar spielt? Die Antwort heißt: Werner Dröge. Vor acht Jahren meisterte Horst Mayer diese Rolle. Dröge, versierter Darsteller seit vielen Jahren, überzeugte zum Beispiel 2018 in der Rolle des "Jedermann".

Ferdinand Roscher und Sandra Distler werden unter anderem für die "sphärischen Klänge" sorgen, die Gabriele Küffner vorschweben. Zum Einsatz kommen sollen unter anderem Teufelsgeige, Geige, Kontrabass und Psalter. Klingt schon jetzt himmlisch. Und das ist auf jeden Fall die erstrebte Richtung für das Spiel vom alten Brandner, der dem Tod mit List und Tücke noch ein paar Lebensjahre abluchsen will . . .

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hans-sachs-spiele.de

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