Neue Ideen sollen dem Tourismus mehr Auftrieb geben

19.2.2010, 00:00 Uhr
Neue Ideen sollen dem Tourismus mehr Auftrieb geben

© Hans-Joachim Winckler

Auf die Stärken der Kleeblattstadt will man sich neu besinnen und eingefahrene Gleise verlassen. Die Zeit dafür ist nach Ansicht von Eike Söhnlein, Leiterin der städtischen Tourist-Info, reif. Seit 15 Jahren ist das Tourismus-Konzept unverändert und die letzte Ideenbörse des Stadtmarketingvereins Vision Fürth liegt auch schon wieder sechs Jahre zurück.

Zwar nimmt die Zahl der Stadtführungen stetig zu und auch das Interesse daran wächst, doch das Ende der Fahnenstange ist nach Söhnleins Überzeugung noch lange nicht erreicht. So könnten die Hotels zum Beispiel noch wesentlich besser ausgelastet werden. Um noch mehr Übernachtungsgäste zu gewinnen, müssen jedoch vor allem die Zugnummern verbessert werden.

Punkten kann Fürth nicht nur als Denkmalstadt mit seinen einzigartigen Gründerzeit-Ensembles. Auch die jüdische Geschichte und eine Fülle kultureller Nischen machen die Stadt attraktiv. Zu überdenken gilt es laut Söhnlein allerdings, ob Veranstaltungen wie das Fürth Festival oder das New Orleans Festival nicht noch besser vermarktet werden können.

Größeres Augenmerk als bisher soll Pauschalangeboten gewidmet werden. Auch Gruppenfahrten in Verbindung mit dem Besuch von Kulturveranstaltungen hält die Leiterin der Tourist-Info für ausbaufähig. Daneben könne die Stadt mit ihrem umweltpolitischen Engagement – etwa im Solarbereich – als Tagungsort Boden gutmachen. Deshalb wird auch das Umweltamt in den neuen Denkprozess einbezogen. Das Fürthermare ließe sich als Wellness-Oase nach Einschätzung der Tourismus-Fachfrau noch besser präsentieren. Überhaupt hält Söhnlein auch in Zeiten knapper Mittel eine wirksamere Werbung für geboten. Einen ersten Impuls verspricht sie sich von einer demnächst anlaufenden Plakat-Kampagne, die mit originellen Titeln wie «Turnschuh trifft Denkmal» auf Fürths Qualitäten aufmerksam macht.

Neue Führungen – etwa für Jogger oder mit dem Elektroroller – sollen Aufsehen erregen. Aber auch die Hoteliers sieht Söhnlein in der Pflicht, mit besonderen Serviceleistungen die Gäste zu binden. Um dem Tourismus in Fürth neue Perspektiven zu erarbeiten, treffen sich am kommenden Montag erstmals 42 Vertreter aus vielen Bereichen des öffentlichen Lebens zu einem Workshop. Moderator ist der Tourismusexperte Peter Zimmer.

Gefragt sind Vorschläge, die neu und nachhaltig sind, die zu Fürth passen und langfristig dazu beitragen, die Stadt neu zu positionieren. Durch das Vernetzen der am Prozess Beteiligten erhofft man sich Synergieeffekte. Dem Workshop am Montag sollen weitere Sitzungen folgen.

Wichtig ist es dem Moderator, dass es nicht nur bei einer viel versprechenden Ideensammlung bleibt, sondern umgehend Verantwortliche gefunden werden, die sich um die Umsetzung der Vorschläge kümmern. VOLKER DITTMAR