Neue Maskenpflicht bringt auch den Fürthern Probleme

12.1.2021, 19:30 Uhr
Neue Maskenpflicht bringt auch den Fürthern Probleme

© Foto: Fleig/Eibner/imago

Gerade war man dabei, die seit Montag gültigen neuen Corona-Regelungen zu verinnerlichen und umzusetzen, als sich am Dienstagmittag die Meldung über eine weitere Maßnahme zur Eindämmung der Infektionszahlen verbreitete: Ab dem kommenden Montag, so verkündete Ministerpräsident Markus Söder in einer Pressekonferenz ist das Tragen von FFP 2-Masken in Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr in ganz Bayern Pflicht.

Die Ankündigung verbreitete sich in Windeseile – und sorgte beinahe überall für ratlose Gesichter. Das Problem, das wohl die meisten beschäftigte: Wo bekomme ich jetzt auf die Schnelle eine derartige Maske her?


FFP2-Maskenpflicht ab Montag: Das müssen Sie wissen


Auch bei Karin Hackbarth-Herrmann ploppten am Dienstagnachmittag zahllose Nachrichten in der WhatsApp-Gruppe auf, in der sich örtliche Einzelhändler in der Pandemie zusammengeschlossen haben. "Die Ankündigung hat uns regelrecht überrollt", sagt die Fürther Innenstadtbeauftragte, die sich mehr Vorlaufzeit gewünscht hätte.

Mit dem Thema FFP2-Maske, die – anders als die bisher überwiegend genutzten Alltagsmasken – sowohl den Träger als auch andere vor dem Virus schützen soll, hat sie sich allerdings schon in den vergangenen Tagen auseinandergesetzt. Denn wer das seit Montag gestattete Einkaufsmodell "Click and Collect" nutzen will, für den ist das Tragen dieser Maske bereits Pflicht. "Einige Händler haben sie sich deshalb schon angeschafft", weiß Hackbarth-Herrmann.

Finanzielle Belastung

Dass sie nun aber auch alle Verkäufer in den noch geöffneten Läden über Mund und Nase ziehen müssen, das sei noch einmal eine andere Herausforderung. Die Innenstadtbeauftragte bemühte sich deshalb umgehend darum, eine Sammelbestellung für alle daran interessierten Fürther Geschäftsleute zu organisieren.

Damit, so ihre Hoffnung, lässt sich vielleicht auch der Preis etwas drücken. "Für die Händler werden die Hygienekonzepte immer mehr zur finanziellen Belastung", sagt sie. Viele hätten nun schon in andere Masken investiert.

In der Malzböden-Apotheke in der Südstadt waren es einige Kunden, die die Information über die neue Maskenpflicht verbreiteten – noch bevor es Diana Szameit und ihre Mitarbeiter über die Medien erfuhren. "Es hat uns überrascht", so die Apothekerin. Die Maßnahme hält sie indes für geeignet, um die immer noch sehr hohen Infektionszahlen zu senken.

Damit dies gelingt, gelte es aber, beim Tragen einiges zu beachten. Etwa, dass die Gummis, die sie halten, straff am Gesicht anliegen – was viele als unangenehm empfinden. Weil das Produkt zudem eigentlich ein Einwegartikel ist, muss man – soll die Maske nicht schon nach einem Einkauf oder einer Fahrt im Bus im Müll landen – auf Hygieneregeln achten. Etwa darauf, sie nur an den Gummibändern anzufassen und nach dem Tragen trocknen zu lassen.

Gibt es genug Nachschub?

Danach sollte sie möglichst geschützt in einem luftdurchlässigen Behälter, etwa einer Butterbrottüte, aufbewahrt werden. Spätestens nach acht Stunden Tragezeit müsse man sie aber wegwerfen – wenn sie nicht schon vorher durchfeuchtet ist.

Was Szameit umtreibt, ist die Frage, ob sie und ihre Apotheker-Kollegen so schnell die erforderliche Menge heranschaffen können. Im Dezember war es bereits zu einem Ansturm auf die FFP 2-Masken gekommen, als diese an Menschen aus Risikogruppen verteilt wurden.

Damals sei die Nachbestellung noch kein Problem gewesen. In den nächsten Tagen aber verschicken viele Krankenkassen Masken-Gutscheine an Senioren und gesundheitlich Vorbelastete. Wenn nun noch fast alle anderen Bedarf anmelden, sieht sie die Vorräte rasch schwinden.

Beobachten ließ sich dieses Phänomen schon am Dienstagnachmittag in der Innenstadt. Ein Drogeriemarkt hatte um 14 Uhr keine Bestände mehr – und man konnte auch nicht sagen, wann die nächsten eintreffen.

Bei der Konkurrenz waren zwar noch einige Pakete vorrätig; weil der Ansturm darauf aber immens war, wurde die Abgabe zunächst auf zwei, dann auf eine Packung pro Person beschränkt.

Wie die Infra, in deren Bussen ab dem Montag ebenfalls die FFP 2-Maskenpflicht gilt, auf die neue Maßnahme reagiert, steht noch nicht fest. Auf FN-Nachfrage hieß es am Dienstag, man werde zunächst die offizielle Order der Staatsregierung abwarten und dann entscheiden, wie sich die Regelung in die Praxis umsetzen lässt.