Neuer Wochenmarkt: Diese Fragen sind noch zu klären

23.5.2019, 06:00 Uhr
Ein bisschen wie auf Stelzen kommt mancher Container daher, weil das Pflaster abschüssiger ist, als es in der Planung vorgesehen war. Bei der neuen Aufstellung nach der Kirchweih soll hier nachgebessert werden, heißt es.

© Wolfgang Händel Ein bisschen wie auf Stelzen kommt mancher Container daher, weil das Pflaster abschüssiger ist, als es in der Planung vorgesehen war. Bei der neuen Aufstellung nach der Kirchweih soll hier nachgebessert werden, heißt es.

Die Buden

Der Anblick sorgt für einige Irritationen. "Des gräicherd iiech ja besser hie", meinte ein Mann mittleren Alters dieser Tage abschätzig – und meinte damit, wie manche Buden aufgestellt sind. In der Tat fällt beim Blick nach unten ins Auge: Da musste kräftig Gefälle ausgeglichen werden – und das schaut nicht besonders elegant aus, wie auch André Hollitzer, Chef beim zuständigen Markt- und Veranstaltungsservice der Stadt, auf FN-Nachfrage einräumt.

Allerdings habe man die Buden vorerst nicht anders exakt in die Waagrechte bringen können; wie sich vor Ort herausgestellt habe, ist die eigens für den Markt gepflasterte Fläche zwischen Adenaueranlage und Freiheit zur Mitte hin abschüssiger als im Plan vorgesehen. Deshalb musste am vorderen Rand deutlich mehr Lücke ausgeglichen werden.


Fürths neuer Wochenmarkt legt Traumstart hin


Wenn die Container im Herbst wegen der Michaelis-Kirchweih erstmals weg- und später wieder zurückgeschafft werden, will die Stadt bei der Platzierung nachbessern. Eines jedoch geht Hollitzer zufolge nicht: die Lücken an den Buden auf ihrer vollen Länge zu verblenden. Denn das wäre ein willkommenes Quartier für Mäuse und Ratten – unerwünschtes Getier, an das man dann nicht mehr herankomme.

Die Zwangspause

Apropos Kirchweih: Geht es denn wirklich nicht, die Container auch im Rummel stehen zu lassen und so den alljährlichen, aufwändigen Abtransport zu vermeiden? Nein, sagen die Fachleute, der Platz auf der zentralen Veranstaltungsfläche der Michaelis-Kirchweih sei schlichtweg unverzichtbar. Außerdem, so André Hollitzer, müsste man dann sämtliche Markthändler dazu verpflichten, während der anderthalb Festwochen bis in die späten Abendstunden präsent zu sein. Denn geschlossene Buden mitten im Trubel – das sei nicht akzeptabel.

Der Grundversorgungsmarkt

Dieser Begriff wurde erst neulich publik und soll sagen: Auch während der Kirchweih-Pause wird es Obst und Gemüse zu kaufen geben – und zwar vier Wochen lang (inklusive Kärwa-Aufbau und -Abbau) wieder am Bahnhofplatz, wo die Händler in den vergangenen Jahren ihren Standort hatten. Ob sie mobile Stände aufstellen oder aber ihre Container-Buden dorthin gehievt werden, das tüftele man im Moment noch aus, sagt Thomas Oberndorfer vom Markt- und Veranstaltungsservice: Wie viel Platz hat man, wie groß ist der Aufwand, wie funktioniert der Transport?

Der Radweg

Da sind Konflikte zwischen Fußgängern und Radlern doch programmiert, meinen viele – nicht zu Unrecht. Im Bemühen, den Radweg als wichtige Ost-/West-Verbindung zu erhalten, hat sich die Stadt entgegen ursprünglicher Planungen entschlossen: Er soll zwischen den Container-Rückseiten und der Freiheit verlaufen. Wer nun vom Markt aus zur Freiheit läuft, muss deshalb enorm aufpassen: Es können von links und/oder rechts jederzeit Radler queren.

Diese wiederum sind gehalten, angemessen langsam und aufmerksam unterwegs zu sein. Das aber dürfte die bessere Lösung sein, als den Radweg auf die andere Seite der Freiheit, ans Carré (ehemals Wöhrl-Haus), zu verlegen. Auch das hatten die Planer erwogen.

+++UPDATE: Inzwischen hat die Stadt mitgeteilt, dass an den Durchgängen zwischen Markt und Freiheit Absperrketten angebracht werden, um Unfälle zu vermeiden. Fußgänger können nur noch am Anfang und am Ende des Areals zwischen Freiheit und Markt hin und her laufen. +++

Die Toiletten

Der griechische Wirt in der Moststraße stöhnte am Tag der Eröffnung: Viele Marktbesucher wollten bei ihm auf die Toilette – und durften. Aber natürlich soll das nicht zum Dauerzustand werden. Wie also sieht es in Zukunft aus, wenn man mal muss?

Man vertraue darauf, dass die beiden Toiletten in der Adenaueranlage und die in der nahen Neuen Mitte im Normalfall genügen, sagt die Innenstadtbeauftragte Karin Hackbarth-Herrmann. Bei besonderen Ereignissen auf dem Markt stelle man zusätzlich mobile Toilettenwagen auf der Freiheit auf. So war es übrigens auch bei der Eröffnung am Samstag, doch offenbar nahmen viele Besucher den etwas abseits stehenden Wagen nicht zur Kenntnis.

Sollte sich herausstellen, dass man auch im Markt-Alltag weitere Toiletten braucht, gibt es ein Problem: Die Stadt muss einen passenden Standort finden. Zunächst, so Hackbarth-Herrmann, hatte man ins Auge gefasst, eine WC-Anlage unterzubringen, wo sie früher lange war: unterirdisch mit Zugang neben dem Spielplatz der Adenaueranlage. Das aber sei nicht mehr praktikabel.

Eine andere Möglichkeit: Man müsste eine der Marktbuden oder Raum am Rand des Marktareals opfern – was schade wäre . . .

 

10 Kommentare