Neues Angebot: Eine Auszeit für Demenzkranke und ihre Angehörigen

Fürth - Im September startet im Fürther Landkreis ein neues Programm für Demenzkranke und ihre pflegenden Angehörigen. Sie sollen sich bei gemeinsamen Unternehmungen mit anderen Betroffenen treffen und sich austauschen können.

Erkrankt ein Mensch an Demenz, ist das auch für die Angehörigen ein schwerer Schlag. Noch dazu übernehmen sie häufig die Pflege. Meist lässt sie kaum mehr Zeit für anderes, die Frustration steigt oft erheblich. Um etwas Entlastung zu schaffen, hat die Weiherhofer Arbeiterwohlfahrt (Awo) ein neues Programm auf die Beine gestellt. Ab September können sich Demenzkranke gemeinsam mit ihren pflegenden Angehörigen mit anderen treffen.

Manuela Fuckerer, die die Awo-Fachstelle für pflegende Angehörige im Landkreis leitet, sieht darin mehrere Vorteile. Etwa, dass beide wieder etwas gemeinsam unternehmen können. Vor allem Paare, bei denen einer an Demenz erkrankt ist, geben ihre Unternehmungen mit anderen schnell auf. Zu groß ist die Angst, unangenehm aufzufallen oder Umstände zu machen. "Es ist aber wichtig, auch mal rauszukommen", sagt Fuckerer. Für die Pflegenden sei der Austausch mit anderen extrem wichtig, auch das sei bei den Treffen möglich. Und zwar ohne dass man für den Demenzkranken extra eine anderweitige Betreuung suchen muss.

Eineinhalb Stunden sollen die Treffen dauern, jeweils vierzehntägig und im Wechsel mittwochs oder donnerstags in der Awo-Begegnungsstätte am Weiherhofer Dorfplatz stattfinden. Heidi Übler, Vorsitzende des Ortsvereins und Initiatorin des Projekts, das es, wie sie sagt, so im Landkreis noch nicht gibt, hat etliche Ideen für das Programm gesammelt. Das Repertoire reicht vom geselligen Beisammensein mit Singen, Musizieren und Spiele-Spielen über Präventionsmaßnahmen wie Sitzgymnastik, Lachyoga oder Entspannungsübungen bis hin zu kreativen Angeboten wie Basteln, Malen oder Töpfern.

Leiten wird die Gruppe – pro Termin können sich maximal fünf Paare anmelden – Manuela Fuckerer. Sie steht der Fachstelle für pflegende Angehörige im Landkreis seit 2019 vor, konnte diese aber, ausgebremst durch Corona, noch nicht so weiterentwickeln, wie sie sich das einst gewünscht hatte. So gibt es etwa noch immer kein Treffen für Angehörige in Stein. Mit dem neuen Angebot hofft sie, die Fachstelle weiter etablieren zu können. Das erste Zusammentreffen soll am 8. September stattfinden.

Anmeldungen sind möglich bei Heidi Übler unter der Rufnummer (09 11) 60 16 88 oder per Mail an heidiuebler@me.com sowie bei Manuela Fuckerer unter (09 11) 97 19 14 69 bzw. an fachstellefpA@awo-fl.de