Neues Hotelprojekt in Fürth wird abgespeckt

15.4.2015, 21:00 Uhr
Neues Hotelprojekt in Fürth wird abgespeckt

© Grafik: Seemüller

Aus Sicht der Verwaltung ist das Hotelgebäude auf dem Paisleyplatz „nicht unverträglich“. Nachdem es um zwölf Zimmer abgespeckt worden ist, verschwindet es von der Maxbrücke und Uferstraße aus betrachtet weitgehend hinter der Stadthalle. Nach wie vor bildet aber der im Bereich der Tiefgaragenzufahrt auf Säulen ruhende Baukörper einen Blickfang.

Vier Stockwerke – das Erdgeschoss beherbergt 40 Zimmer mit 82 Betten – hoch erstreckt sich der Komplex parallel zur Rückfront der Stadthalle über den gesamten Paisleyplatz. Hinzu kommt ein zurückgesetztes Dachgeschoss. Bei der vorangegangenen Diskussion in der Februarsitzung des Bauausschusses monierten die Sprecher von SPD, CSU und Grünen noch die Monstrosität des Bauvorhabens. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit dem Investor weiterzuverhandeln, damit sich das Projekt in reduzierter Form besser in seine Umgebung einfügt. Geplant wird das Hotel bereits seit 2005 vom Bamberger Architekturbüro Seemüller, zuerst für die zum Warsteiner-Brauerei-Imperium gehörende Welcome-Hotelgruppe.

Ein Vier-Sterne-Haus mit über 100 Betten für 15 Millionen Euro war projektiert. Doch schon 2006 gab die Hotelgruppe der Stadt einen Korb. Der Zirndorfer Hotelier Paul Reubel, stellvertretender Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes, hält einen Beherbergungsbetrieb an der Fürther Stadthalle geradezu für unverzichtbar. In Nürnberg wäre er mit einer solchen Empfehlung vorsichtiger, aber Fürth vertrage zusätzliche Bettenkontingente durchaus, sagt Reubel auf Anfrage der FN. Um für große Betreiber interessant zu sein, müsse ein Hotel wie an der Stadthalle aber mindestens über 100 Betten verfügen.

Eine zukunftsträchtige Bereicherung durch Synergieeffekte sieht auch Stadthallenchef Robert Steinkugler in dem Projekt. Es müsse nur an anderer Stelle eine Ersatz-Freifläche für Außenveranstaltungen geschaffen werden. Er weiß auch, dass das Bamberger Architekturbüro ein ähnliches Hotel neben dem Rosenheimer Kultur- und Kongress-Zentrum plant, das der Fürther Stadthalle ähnelt.

Wie berichtet, ist derzeit ein weiteres Hotel an der Ecke von Schwabacher Straße und Karolinenstraße mit 120 bis 140 Betten geplant. Nicht realisieren ließ sich bislang ein Hotelprojekt mit rund 100 Betten am Fürthermare. „Dabei wäre es ideal für uns“, sagt Horst Kiesel, der Geschäftsführer des Bäderbetriebs.

Er hat die Pläne des Burgfarrnbacher Architekten Bernd Hilpert verschiedenen Bauträgern vorgelegt und hofft darauf, dass einer anbeißt. Vor allem Wochenendgäste will man mit einem Bäderhotel ansprechen. Die Erfahrung anderer Thermalbäder wie in Erding und Bad Windsheim zeigten, dass die Hotels dort Selbstläufer seien.

11 Kommentare