Norma baut mächtige Firmenzentrale

19.11.2011, 10:00 Uhr
Norma baut mächtige Firmenzentrale

© Edgar Pfrogner

Damit sichert sich das Unternehmen einen stattlichen Anteil des insgesamt 230000 Quadratmeter umfassenden Gewerbestandorts im Anschluss an den OBI-Baumarkt und die BMW-Niederlassung. Entstehen wird hier nicht nur eine moderne Verwaltungszentrale für das Gesamtunternehmen mit seinen 1400 Filialen in vier Ländern, sondern auch ein Lager- und Logistikzentrum für rund 100 nordbayerische Norma-Märkte; zudem wird eine weitere Filiale hochgezogen. Die Investitionssumme liege „im zweistelligen Millionenbereich“, heißt es von Firmenseite.

„Wichtiges Signal“

Nach den Vorstellungen des Unternehmens, so der zuständige Niederlassungsleiter Christoph Hegen auf FN-Anfrage, soll „Mitte bis Ende 2012“ Baubeginn für das Projekt sein, schon ein Jahr später möchte Norma fertig sein. Der städtische Baureferent Joachim Krauße indes sagte unserer Zeitung, dass nach seiner Ansicht mit einem Baubeginn „frühestens 2013“ zu rechnen ist. Der Grund: Die Stadt müsse vorher „eine sehr aufwendige Entwässerungsanlage“ für das Gelände schaffen, über die Regenwasser in den nahen Main-Donau-Kanal abgeleitet werden kann.

Ungeachtet solch kleinerer Ungereimtheiten zeigt sich Oberbürgermeister Thomas Jung hocherfreut über die Entscheidung des Fürther Unternehmens, der lange Verhandlungen vorausgegangen sind. Jung spricht von einem „sehr wichtigen Signal“ für die lokale Wirtschaft, denn mit Norma bleibe einer der umsatzstärksten Lebensmittel-Discounter in Deutschland seinem Standort treu.

Kein Hinderungsgrund ist laut einem eigens erstellten Gutachten der Lärm, der durch die Anlieferung der Waren rund um die Uhr entstehen dürfte und der manchem Anwohner Sorge bereitet hat. Zum einen werden die Lastwagen von der Hafenstraße aus über eine neue Zufahrt in das Gelände Richtung Laderampen rollen, um so Krach und Abgase möglichst weit von den Häusern am Kieselbühl und auf der Hardhöhe fernzuhalten. Zum anderen, so Krauße, werde das zulässige Gesamt-Lärmkontingent für das Gewerbegebiet nicht überschritten.

Allerdings, auch das betont der Baureferent, sind die Grenzen damit erreicht: Über die Emissionen von Norma und der nebenan schon fast fertiggestellten Zentrale der ebl-Naturkostkette hinaus gehe kaum noch etwas — und nachts gar nichts mehr. Das heißt im Klartext: Welche Unternehmen sich auch immer auf den verbleibenden Flächen des Gewerbeareals ansiedeln wollen – allzu laut dürfen sie nicht sein.

An weiteren Interessenten für die Hardhöhe-West mangelt es der Stadt nicht, wie der zuständige Fürther Wirtschaftsreferent Horst Müller unterstreicht. „20 ernstzunehmende Anfragen“ lägen zurzeit vor, unter anderem von Unternehmen der Elektronik- und der Medizintechnikbranche. Vorrang genießen nach Müllers Worten Bewerber, die viele Arbeitsplätze schaffen und – siehe oben – wenig Lärm verursachen.

Auch über die Nutzung des derzeitigen Norma-Verwaltungssitzes samt Lager, der — unweit der künftigen Adresse — an Würzburger Straße und Hansastraße liegt, haben sich Stadt und Discounter Gedanken gemacht. In den Augen von Baureferent Krauße wäre entlang der stark befahrenen Würzburger Straße neues Gewerbe sinnvoll; abgeschottet hinter diesem Riegel könnte er sich Wohnhäuser vorstellen.

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