Nur für Fürther: Zu Gast in der eigenen Stadt

12.7.2018, 16:45 Uhr
Nur für Fürther: Zu Gast in der eigenen Stadt

© Foto: Edgar Pfrogner

Ein bisschen diskriminiert, sagt Horst Müller mit einem Augenzwinkern, fühle er sich schon. Fürths Wirtschaftsreferent wohnt bekanntlich in Altdorf – und das hat Folgen: Für ihn kommt die Aktion „Zu Gast in der eigenen Stadt“ nicht infrage. Die steht nämlich nur Fürthern offen.

An drei Wochenenden im August können sie ihre Stadt aus einer ganz anderen Perspektive erleben: wie ein auswärtiger Besucher. Dazu hat die Tourist Information gemeinsam mit acht Hotels ein spannendes Paket geschnürt: Für insgesamt 50 Euro können zwei Personen eine Nacht im Doppelzimmer verbringen, samt Frühstück und Begrüßungsdrink. Außerdem haben sie freien Eintritt in drei Fürther Museen und dürfen kostenlos an einer Stadtführung der Tourist Information teilnehmen.
„Das ist ein unschlagbares Angebot“, findet der Wirtschaftsreferent.

Aber warum das Ganze? „Wir wollen den Fürthern die Möglichkeit geben, die Hotels, Museen und die Historie ihrer Stadt wieder einmal zu erkunden und so auch ihr Tourismusbewusstsein stärken“, sagt Eike Söhnlein von der Tourist Information. Wie berichtet, ist die Stadt gerade dabei, sich für Besucher interessanter zu machen. In den vergangenen Monaten wurde dazu ein Konzept entwickelt, das die Stadt noch im Juli vorstellen möchte. „Zu Gast in der eigenen Stadt“, sagt Horst Müller, ist da nur ein kleiner Baustein von vielen.

Für die Übernachtungen gibt es drei feste Termine: 4./5. August, 11./12. August oder 18./19. August und zwar in diesen acht Hotels: das Niu Saddle in der Gebhardtstraße, das Excelsior Nürnberg-Fürth (ehemals Pyramide), das Forsthaus am Stadtwald, das Quality Hotel Bavaria in der Nürnberger Straße, das Hotel Mercure in Ronhof, Werners Boutique Hotel (Friedrichstraße), das NH Fürth Nürnberg in der Königstraße und das Schwarze Kreuz beim Rathaus.

Kathrin Reichel, stellvertretende Leiterin der Tourist Info und verantwortlich für das Projekt, glaubt, dass auch die Hotels davon profitieren werden. „Viele Fürther haben bei sich keinen Platz für Übernachtungsgäste, da trifft es sich doch gut, wenn sie ihren Freunden oder Verwandten eine gute Empfehlung geben können.“

Pro August-Termin stehen 50 Zimmer zur Verfügung, insgesamt sind es also 150. Die Fürther sollten sich demnach lieber beeilen, rät Reichel. Buchen kann man das Angebot übrigens nicht in den beteiligten Hotels, sondern nur über die Tourist Information am Bahnhofplatz. Dort muss man auch seinen Ausweis vorzeigen, um zu beweisen, dass man Fürther ist. Nicht nur die Zahl der Zimmer ist begrenzt, sondern auch der Zeitraum, in dem die Buchungen möglich sind: Er beginnt an diesem Montag und endet am 27. Juli.

Freien Eintritt haben die Fürth-Entdecker am jeweiligen Wochenende im Stadtmuseum, dem Rundfunkmuseum und dem Jüdischen Museum. Sollte die Aktion gut ankommen und wiederholt werden, würde nächstes Jahr auch das Ludwig-Erhard-Zentrum mitmachen, sagt Eike Söhnlein. Außerdem dürfen die Teilnehmer sich eine Führung heraussuchen, die die Tourist Information an dem Wochenende anbietet. Verlängerungsnächte seien grundsätzlich möglich.

Übrigens: Genau genommen muss nur ein Gast des Doppelzimmers in Fürth wohnen. Horst Müller hat also noch eine Chance. Er muss nur einen Fürther oder eine Fürtherin dafür gewinnen . . .

 

1 Kommentar