Oberasbach: Aus für Gartenabfallplatz

13.5.2020, 11:53 Uhr
Oberasbach: Aus für Gartenabfallplatz

© Hans-Joachim Winckler

Der Ferienausschuss, der in personell verkleinerter Form bis vor kurzem die Geschäfte des alten Stadtrats besorgte, hat noch schnell ein heißes Eisen angepackt. Die Rede ist vom Gartenabfallsammelplatz an der Rednitzstraße, dessen Schließung zum Jahresende nun gegen die beiden Stimmen der SPD besiegelt wurde. 

Eigentlich dürfte es die Einrichtung, zu der die Oberasbacher ihre Gartenabfälle an neun Samstagen im Jahr gegen eine geringe Gebühr bringen können, längst nicht mehr geben. Im Mai 2013 hatte sich der damalige Stadtrat dafür ausgesprochen, die Grüngutsammelstelle zu schließen. Empfohlen hatte dies seinerzeit der Rechnungsprüfungsausschuss: Zu wenig Nutzer, zu hohe Kosten, so lautete die Gleichung, die für die Mehrheit des Gremiums nicht mehr aufging. Pro Kompostplatz stimmten damals unter anderem die SPD und Bürgermeisterin Birgit Huber.

"Auf Bewährung"

 

Die Diskussionen, ob die Stadt das Angebot aufrecht erhalten soll oder nicht, reichten freilich schon weiter zurück: CSU-Fraktionssprecher Jürgen Schwarz-Boeck erinnerte seinerzeit an einen Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2010, der die Sammelstelle "auf Bewährung" gestellt hatte, wie er es formulierte. Dass die Bürger Grasschnitt, Äste und anderes noch immer nach Unterasbach karren können, hatten sie vor sieben Jahren selbst erreicht: Eine Liste mit 84 Unterschriften landete im Rathaus. Im März 2014 ruderte der Stadtrat daraufhin zurück, der Sammelplatz blieb erhalten. Drei Jahre später befasste sich der Bauausschuss erneut mit der Thematik. Seitdem gilt die reduzierte Öffnung auf neun Tage.

Dennoch verursacht die vom Bauhof betriebene Einrichtung Kosten von rund 3800 Euro im Jahr. Dem standen zuletzt per anno lediglich Einnahmen von 349 Euro gegenüber. Rund zehn Anlieferungen gab es pro Öffnungstag. Die Stadtverwaltung erwartet hier auch künftig keine Steigerung, sondern prognostiziert sogar eher noch eine geringere Nachfrage. Die Mitarbeiterin, die an den Öffnungstagen für die Annahme der Abfälle zuständig ist, geht zum 1. Juni in Rente. Zudem verweist die Stadtverwaltung auf das Angebot des Landkreises Fürth. Bei den Wertstoffhöfen in Zirndorf-Leichendorf und Langenzenn-Horbach können die Bürger bis zu 150 Kilogramm Grüngut kostenlos entsorgen.

 

Verschmerzbares Defizit

 

Bei der SPD kam das nicht gut an. Deren neuer Fraktionssprecher Christian Jäger führte die kurzen Wege innerhalb Oberasbachs an und erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Stadtrat laut eigenem Beschluss jede seiner Entscheidungen unter den Aspekt der Umweltfreundlichkeit zu stellen habe. Das Defizit von 3400 Euro jährlich sei verschmerzbar, befand Jäger, das solle sich die Stadt leisten.

Damit standen die Sozialdemokraten aber allein auf weiter Flur: Der Platz habe "seine Bewährungsauflagen nicht erfüllt" urteilte Schwarz-Boeck. Nicht nur die CSU, sondern auch Freie Wähler, Grüne und die Bürgermeisterin sahen das so. Damit ist das Ende des Kompostplatzes beschlossene Sache. Die Fläche sollen künftig der Bauhof oder der Friedhof zur Lagerung von Material, Erdaushub oder Gerätschaften nutzen.

Wobei: In den sozialen Netzwerken nimmt die Diskussion über die Entscheidung schon Fahrt auf. "Keinesfalls bürgerfreundlich und unverständlich", lautet dabei einer der Kommentare.

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