Aus der Nudelmanufaktur

Oberasbach: Exklusive Pasta made in Franken

16.1.2022, 06:00 Uhr
Oberasbach: Exklusive Pasta made in Franken

© Foto: Florian Burghardt

Im September 2020 hat er im früheren Oberasbacher Milchhäusle seine "Fränkische Nudelmanufaktur" eröffnet. Auf gerade einmal zwölf Quadratmetern stellt er dort seine Kreationen zur Schau: Zitronennudeln, Chilinudeln, Kürbisnudeln und noch einiges mehr. "Aktuell gibt es bei mir Nudeln in 13 verschiedenen Geschmacksrichtungen", zählt der gelernte Koch und Küchenmeister auf. Vor der Corona-Pandemie war er zehn Jahre lang als Mietkoch für Events selbstständig, doch in der Krise hagelte es Absagen am laufenden Band.

Giebl musste also umdenken und spielte zunächst mit dem Gedanken, Marmeladen zu kochen und zu verkaufen. In Anbetracht der Pasta-Liebe der Deutschen – der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei knapp zehn Kilogramm im Jahr – rechnete er sich in dieser Sparte dann aber doch die besseren Chancen aus. Außerdem wäre es in seiner nur acht Quadratmeter großen Küche eng geworden für genug Kühlschränke, in denen die Marmeladen frisch bleiben.

Dann also Nudeln – aber nicht irgendwelche, sondern solche mit Farbe und Geschmack. Giebls Rezepte enthalten meist sieben Prozent der aromaprägenden Zutat. Bei den Produkten im Supermarkt seien es nur ein halbes bis zwei Prozent, sagt der 60-Jährige.

In die Zitronennudeln beispielsweise kommen Zitronenöl und ein Abrieb der Frucht. Und seine Weihnachtskreation, die fränkischen Lebkuchennudeln, enthalten Lebkuchengewürz und gemahlene Lebkuchen. Wichtig: Sie müssen in gezuckertem Wasser oder gesüßter Milch gekocht werden. "Auf keinen Fall, wie üblich, in Salzwasser, sonst schmecken sie grausig", betont Giebl.

In süßer Sauce

Dazu kredenze man am besten süße Saucen wie Glühwein-Zabaglione, Vanillesauce oder einfach eine Kugel Eis. Ohnehin eignen sich die Kreationen des Langenzenners – im Angebot sind auch Schokolade, Zimt und Orange-Chili – in eher in kleineren Portionen besonders als Dessert, zumal sie sehr sättigend sind.

Giebls Idee kommt offenbar bestens an. Vor allem zur Weihnachtszeit wurden ihm die Lebkuchennudeln regelrecht aus den Händen gerissen. Eine Frau habe gleich 20 Päckchen gekauft und den Großteil davon an einen in Japan tätigen Kollegen verschickt. Der habe einen Fernsehbeitrag über die Nudelmanufaktur gesehen – und prompt kulinarisches Heimweh bekommen.

Auch deutschlandweit verschickt der frühere Mietkoch Pakete. Einen richtigen Online-Shop braucht er dafür momentan gar nicht: Die Leute werden auf ihn aufmerksam und melden sich dann, sagt Giebl. Mittlerweile beliefert die Fränkische Nudelmanufaktur auch Feinkost- und Hofläden sowie Restaurants. Ein großer Supermarkt soll bald folgen. Eigens für die umfangreicheren Bestellungen betreibt Giebl allerdings eine größere Nudelmaschine außerhalb seines Ladens; die Mengen ließen sich ansonsten gar nicht bewältigen.

Über sechs Tonnen Pasta hat er seit der Eröffnung bereits produziert. "Natürlich hatte ich vorher kalkuliert und war überzeugt, dass es ganz gut laufen würde. Aber von dieser Entwicklung war ich dann schon etwas überrascht."

Sein Sortiment will er teilweise an die Jahreszeiten anpassen. Im Frühling sollen zum Beispiel Bärlauch- und Spargelnudeln folgen, im Sommer fruchtige Variationen wie Kirsche oder Erdbeere. Ob es auch irgendwann die Schäufele-Nudel geben wird? Giebl schließt es jedenfalls nicht aus.

Mehr Informationen über die "Fränkische Nudelmanufaktur" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


1 Kommentar