Oberasbach: Parkplatz-Deppen und WC-Krise

24.10.2020, 19:12 Uhr
Oberasbach: Parkplatz-Deppen und WC-Krise

© Foto: Thomas Scherer

Die neu sanierte Jahnhalle bot dafür ideale Voraussetzungen und stellte bei dieser Gelegenheit gleich ihren Wert als Veranstaltungsort unter Beweis. Im Gegensatz zu manch vorangegangenem Jahr hatten die knapp 100 Besucher auch viele Fragen.

Zunächst war aber Bürgermeisterin Birgit Huber an der Reihe. Ihre Rede verknüpfte sie mit einer Präsentation, Informationen gab es für die Besucher über abgeschlossene und laufende Projekte, verbunden mit einem kleinem Ausblick.

So kündigte die Rathauschefin nicht nur an, dass der Stadtrat sich weiter mit der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Stadtgebiet beschäftigen wird, sondern auch mit der neuen Dreifachhalle. Die Planungen seien abgeschlossen, die Unterlagen für die Ausschreibung seien vorbereitet. Wann der Startschuss fällt? Dies müsse der Stadtrat entscheiden, sagte Huber. Eventuell kann der Bau im Frühjahr 2021 beginnen und im Jahr darauf beendet werden. Die Kosten belaufen sich derzeit auf 13 Millionen Euro.

Anschließend kamen die Bürger zu Wort, einige hatten ihre Fragen bereits vorab im Rathaus eingereicht. Seit das Rathaus coronabedingt nur noch Termine vergibt, ansonsten die Türen aber geschlossen hält, können Bürger die dortigen Toiletten nicht aufsuchen. Früher gab es noch Gaststätten, die bei der Kampagne "Nette Toilette" mitgemacht hatten und eine kostenlose Benutzung ermöglichten. Was daraus geworden sei, fragte eine Bürgerin. Huber räumte ein, dass sich die Aktion "vielleicht etwas totgelaufen hat". Sie empfahl, an der Rathauspforte zu klingeln, um die Toiletten nutzen zu können.

Von rücksichtslosen Autofahrern, die in der Coburger Straße ihre Autos im Halteverbot oder auf Gehwegen parkten, berichtete eine Bürgerin. Karl-Heinz Feulner von der Polizeiinspektion (PI) Stein wies auf Verwarnungen hin, "die geschrieben werden", indes sei die PI personell nicht in der Lage, permanent zu kontrollieren.

Speziell in der Langenäckerstraße wurden Anhänger, Wohnwagen und Wohnmobile erwähnt, die den dortigen Parkstreifen dauerhaft blockierten. Während Wohnmobile genauso lange stehen bleiben dürfen wie Pkw, ist für Wohnwagen und Anhänger nach zwei Wochen Schluss. Danach müssen sie bewegt werden, allerdings nur gering, dann beginnt erneut die Frist von 14 Tagen.

Ob die Stadt nicht einen Platz wie in Wintersdorf anbieten könnte, um dort solche Fahrzeuge abzustellen, lautete die Frage. Auch damit will die Bürgermeisterin den Stadtrat beschäftigen. Gleiches gilt für das Thema "Bürgerbus", bei dem alles davon abhängt, ob sich genügend Ehrenamtliche finden, die das Fahrzeug steuern.

Radler auf Gehwegen, wo sie nichts zu suchen haben: Diesen gefährlichen Umstand monierte eine Bürgerin und wollte wissen, ob Oberasbach nach Fürther und Zirndorfer Vorbild auf den Straßen nicht Radschutzstreifen einrichten könnte.

Da Oberasbach "fahrradfreundliche Stadt" werden möchte, wird es eine Begehung, unter anderem mit Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs, geben. Dann werde man sehen, wo Handlungsbedarf sei, so die Bürgermeisterin.

Auf jeden Fall etwas zu tun gibt es nach Ansicht mehrerer Bürger auf dem geschotterten Radweg entlang der Hainbergstraße, der sich ungepflegt und gefährlich präsentiert. Die Stadt werde sich kümmern, versprach Huber. Geduld braucht es dagegen, bis sich die Situation in der Rothenburger Straße verbessert. Dafür müssen die Radler wohl auf den Schnellweg auf der Bibertbahntrasse warten. Schlecht sieht es mit der Verlängerung des Radwegs an der Roßtaler Straße nach Rehdorf aus. Die Stadt und der Grundstückseigentümer können sich nicht einigen.

Die Abgrenzung des Rathausplatzes zur Vorderen Hochstraße, wahlweise als "Stadtmöbel" oder "Oberasbacher Mauer" tituliert, weist Aussparungen auf, die mit Press-Spanplatten aus Holz notdürftig verkleidet sind. Wann tut sich an diesem wenig ansprechenden optischen Zustand etwas? Eigentlich sollten dort digitale Anzeigetafeln installiert werden. Das entsprechende Angebot der Firma war der Stadt jedoch zu teuer. Jetzt wird an einer günstigeren Lösung gewerkelt und ein erster Monitor ausprobiert, antwortete Huber.

An hohen Zäunen und Mauern sowie "Schottergärten" störte sich ein anderer Bürger. Ohne Bebauungsplan könne die Stadt kaum Einfluss nehmen, sagte Huber. Das ist allerdings auch keine Garantie, wie ein Blick nach Unterasbach zeigt. Denn: Trotz eines gültigen Bebauungsplans zwischen Bahnhof- und Lilienstraße verstoßen hier ebenfalls viele Einfriedungen gegen die Bestimmungen.

8 Kommentare