Oberasbach: Zwei Sekunden mehr für den Schulweg

21.11.2019, 17:00 Uhr
Oberasbach: Zwei Sekunden mehr für den Schulweg

© Thomas Scherer

Gleich zehn aufeinander abgestimmte Ampeln sollen auf dieser Verkehrsader verhindern, dass Fußgänger gefährdet werden und gleichzeitig aber  einen flüssigen Verkehrsstrom gewährleisten.

Doch seit vergangenem Sommer stellen besorgte Eltern, deren Kinder die Grundschule I im Oberasbacher Stadtteil Altenberg besuchen, fest, dass die Schaltzeiten der beiden Ampelanlagen am Kirchenweg ein sicheres Überqueren nicht immer garantieren. Elternbeiratsmitglied Bernd Hörber erläuterte das bei einem Ortstermin.

Die Grünphase ist während der Stoßzeiten mit sieben bzw. zwölf Sekunden nach Ansicht der Eltern zu kurz. Verkompliziert wird die Situation dadurch, dass die beiden äußeren Signalanlagen insgesamt zwölf Sekunden auf Grün stehen, während die Ampel auf der Mittelinsel nur sieben Sekunden lang die Fahrbahn freigibt. Diese so genannte "progressive Schaltung" besteht seit gut zehn Jahren, wie Behördenleiter Andreas Eisgruber vom Staatlichen Bauamt Nürnberg erklärt, die Behörde ist für die Rothenburger Straße verantwortlich. Damit soll der sogenannte "Robinsoneffekt", das "Gefangen-auf-einer-Insel-Problem" vermieden werden.

Das bedeutet aber im Klartext: Startet ein Fußgänger von der äußeren Ampel, hat er bis zur Insel sieben Sekunden Zeit. Dann schaltet dort das System auf Rot. "Jetzt hat er weitere fünf Sekunden Zeit, um die zweite Fahrbahn zu queren", klärt Eisgruber auf.

Ein zusätzlicher Puffer von sechs Sekunden stoppt alle Verkehrsteilnehmer, also auch die auf der Rothenburger Straße. Bis heute sei jeglicher Unfall verhindert worden, sagt Polizeihauptkommissar Jürgen Steiger.

Dennoch wünschten die Eltern eine längere Grünphase für ihre Kinder. Ein Ansinnen, das zunächst von der Behörde abgelehnt worden war. Doch nun hatte sich die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger, in ihrem Wahlkreis liegt die Straße, und Jochen Kohler (Abgeordneter für den Stimmkreis Nürnberg-West), er wohnt in Oberasbach, eingeschaltet.

Nach dem Ortstermin war klar, dass es durchaus Sinn macht, wenn die Grünphasen um insgesamt zwei Sekunden während der kritischen Zeiten zwischen 7.15 und 8 Uhr sowie zwischen 11.30 und 13.30 Uhr verlängert werden. Das Bauamt plant nun ab Ende des Jahres, die beiden benötigten Sekunden bei der grünen Welle der Autofahrer "abzuzwacken", so Eisgruber. "Zwei Sekunden bedeuten ungefähr ein Auto weniger pro Umlauf", erläutert er.

Die gesamte Taktung bei sämtlichen beteiligten Ampeln zu ändern, ist aus verkehrstechnischen Gründen geradezu unmöglich, weil dadurch das ganze System auf der Rothenburger Straße ins Stocken geraten würde, teilte die Behörde in Nürnberg mit.

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