Oberasbacher Kirchenraum wurde luftiger

22.11.2019, 13:00 Uhr
Oberasbacher Kirchenraum wurde luftiger

© Marion André

Kräftig loben wolle er die Oberasbacher und ihnen danken, sagte er, denn sie hätten aus ihrer Kirche etwas Neues, Zukunftsweisendes gemacht. "Die Kirche bringt das Licht der Hoffnung. Aber sie braucht dafür Verantwortungsträger."

Im Laufe eines einjährigen Entscheidungsprozesses hatte die Gemeinde St. Johannes beschlossen, nicht nur "das Bestehende aufzuhübschen", sondern ihr Gotteshaus völlig neu zu gestalten. Neben einer langen Liste technischer Mängel war es auch die Größe, die durch den Umbau angegangen werden sollte. Pfarrer Matthias Stepper: "Wenn der Raum der feiernden Gemeinde nicht mehr angepasst ist, muss sich der Raum ändern." So wurde sie unter anderem um rund 150 Plätze verkleinert, der Altarraum in die Mitte gerückt und hinter einer neu eingezogenen Rückwand Platz für ein Beichtzimmer, einen Gebetsraum und ein Stuhllager geschaffen.

Außerdem gibt es hier jetzt einen barrierefreien Zugang zum Parkplatz. Trotz der abgehängten Decke wirkt die Kirche heller und höher als vorher, was der ausgetüftelten Beleuchtung zu verdanken ist. Vor allem eine große Leuchtfläche in der Mitte lässt den Eindruck einer Lichtkuppel entstehen, die eine optische Öffnung nach oben vermittelt.

"Zu einem Kirchenraum gehört für mich, dass er Geborgenheit vermittelt, aber gleichzeitig Erhabenheit – sodass man sich Gott näher fühlt", erklärt Pfarrer Stepper. Auch Landrat Matthias Dießl wünschte, dass hier viele Menschen Christus näherkommen: "Wir erleben die Gesellschaft als zusehends egoistisch. Das macht mir Sorgen."

Vikarin Ronja Gerber betonte als Vertreterin der evangelischen Gemeinden die erfreuliche Tatsache, dass während des Umbaus Christen beider Konfessionen sechs Monate lang unter dem gleichen Dach Gottesdienst gefeiert hätten, nämlich in St. Stephanus. Beide Gäste hatten jeweils ein Geschenk zur Deckung der Gesamtkosten von rund einer Million Euro dabei, wovon St. Johannes ein Drittel selbst aufbringen muss. Architekt Günther Dechant empfindet es als Privileg, Kirchenräume gestalten zu können und damit beizutragen, Gott erfahrbar zu machen, sagte er. Mit dem Umbau von St. Johannes beschließt er seine 40-jährige Berufstätigkeit.

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