Obermichelbach: Stillstand bei Feuerwehr und Bauhof

22.11.2017, 13:00 Uhr
Obermichelbach: Stillstand bei Feuerwehr und Bauhof

© Athina Tsimplostefanaki

Vier Varianten gibt es, die auf unterschiedliche Weise das Raumproblem von Feuerwehr und Bauhof lösen könnten. Ein Arbeitskreis aus Mitgliedern der Feuerwehr, des Bauhofs und des Bauausschusses hatte sich darauf verständigt, zwei Varianten, B und D genannt, weiter zu verfolgen. In beiden ist der Neubau des Bauhofs im Gewerbegebiet vorgesehen. Für die Feuerwehr ist wahlweise ebenfalls ein Neubau am alten Standort geplant oder aber eine Erweiterung durch den Ausbau des Bauhofgebäudes.

Bürgermeister Herbert Jäger hält keine dieser beiden Varianten für finanzierbar. Außerdem sei es seiner Ansicht nach von Vorteil, am gemeinsamen Standort von Feuerwehr und Bauhof am Rathaus festzuhalten. Deswegen plädierte er dafür, die Variante A weiterzuverfolgen, die einen gemeinsamen Erweiterungsbau von Feuerwehr und Bauhof beinhaltet.

Die Verwaltung hatte die Planung seit dem letzten Treffen des Arbeitskreises im Oktober mittlerweile modifiziert und das Ergebnis A+ genannt. Der Gemeinderat sollte nun entscheiden, ob auch A+ noch einmal intensiv geprüft werden sollte. Jäger empfahl dies ausdrücklich.

Endlich einen Schlussstrich unter die Debatte und entscheiden, forderte CSU-Fraktionssprecher Bernd Zimmermann. Gemeinsam mit seinen Parteikollegen folgte er dem Vorschlag des Arbeitskreises, den Bauhof ins Gewerbegebiet zu bauen. "Damit wäre er in Zukunft erweiterungsfähig und würde außerhalb der Wohnbebauung liegen", sagte Zimmermann.

Die CSU strebe eine Planung des Bauhof-Neubaus sowie mögliche Ausschreibungen für das kommende Jahr an, hieß es. Als möglichen Baubeginn nannte er 2019. "Wir sollten erst den Bauhof fertig stellen und uns dann in Ruhe überlegen, was wir mit der Feuerwehr machen."

Vize-Bürgermeisterin Ingrid Wendler-Aufrecht (Grüne) konterte: "Ich finde nicht gut, was ihr vorschlagt. Wir haben in den nächsten Jahren keine Luft im Haushalt." Deswegen sprach sie sich dafür aus, die Variante A+ prüfen zu lassen. Dem schloss sich die FW-Fraktionssprecherin Ulla Schwarte an. "Wir brauchen für Feuerwehr und Bauhof ein gutes Ergebnis bei tragbaren Kosten." SPD-Fraktionssprecher Roland Aechtner befürwortete eine Prüfung der Variante A+ ebenfalls. Dass man genug geplant und geprüft habe und eine Entscheidung treffen müsse, das betonte hingegen Wolfgang Tiefel (FW). "Ich bin absolut gegen Variante A+", sagte er, da sie sich seiner Meinung nach außerhalb der Bebauungslinie bewegen würde.

Von den insgesamt 17 Mandatsträgern sprachen sich bei der Abstimmung schließlich acht für die Prüfung von A+ aus, neun waren dagegen. Doch auch der andere Beschluss, die Planungen des Bauhof-Neubaus voranzutreiben, wurde mit neun Gegenstimmen abgelehnt.

Als Zünglein an der Waage erwies sich dabei Herbert Schuhmann (FW). Er lehnte beide Anträge ab. "Ich verliere die Übersicht", hatte er zuvor in der Debatte erklärt. Mal werde beispielsweise mit einem Jugendraum für die Feuerwehr geplant, dann wieder ohne. Er forderte klare und unumstößliche Aussagen über den Raumbedarf von Feuerwehr und Bauhof. Dann müssten Planungen erfolgen sowie belastbare Kosten ermittelt werden. Erst wenn all das auf dem Tisch liege, könne eine Entscheidung getroffen werden.

Rathauschef Jäger betonte daraufhin, dass es ein Raumprogramm geben würde und ausreichend Informationen vorliegen würden, um entscheiden zu können: "Es sind nicht mehr so viele Fragen offen, dass man wieder bei Adam und Eva anfangen müsste."

Nachdem beide Anträge schließlich abgelehnt worden waren, fragte Zimmermann in die Runde: "Was machen wir jetzt weiter?", und an den Rathauschef gewandt, wollte er wissen: "Wie gehen Sie jetzt in den Arbeitskreis rein?" Jäger erklärte dazu sehr gelassen: "In aller Ruhe. Wir werden einen neuen Vorschlag machen."

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