Platzverweis für Club-Fan im Gelben Löwen

22.4.2011, 13:00 Uhr
Im Gelben Löwen kam die Club-Jacke nicht gut an.

© Axmann Im Gelben Löwen kam die Club-Jacke nicht gut an.

Vorgestern Abend wurde das gute Stück dem 47-jährigen Berufsfotografen, der auch schon für die Nürnberger Zeitung Bilder gemacht hat, zum Verhängnis. Der Hintergrund: die alte, innig gepflegte Rivalität zwischen dem 1.FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth...

Langer wollte sich mit Freunden im Lokal „Zum Gelben Löwen“ in der Fürther Gustavstraße noch ein Bierchen genehmigen. Er hatte gerade bei der Bedienung seine Bestellung abgegeben, als die Wirtin auf Langer zukam und ihn bat, die Jacke mit dem FCN-Emblem auszuziehen oder die Gaststätte zu verlassen. „Zuerst dachte ich, das ist ein Witz.“ Aber die Wirtin hat es ernst gemeint. Dabei habe wenig darauf hingedeutet, dass im „Gelben Löwen“ nur Fürther Fans bedient werden. „Es stand zwar ein Greuther-Fürth-Wimpel auf dem Tresen, aber die Gäste waren alle in neutraler Kleidung da.“ Langer wollte sich keine Kleidungsvorschriften machen lassen („das ist ja diskriminierend“) und verließ die Kneipe.

Der Fußballfreund hat eigentlich gar nichts gegen die SpVgg und auch nichts gegen die Nachbarstadt, im Gegenteil: „Ich bin gelernter Fürther.“ Langer wurde in Fürth geboren. „Vor 17 Jahren bin ich dann nach Nürnberg gezogen, weil es dort besser ist.“

Wirtin Susanne Dresel, die den Platzverweis ausgesprochen hat, bittet im Gespräch mit der NZ um Verständnis: „Ich will einfach kein Gepöbel hier haben. Ich kenne ja meine Leute.“ Seit Einführung des Rauchverbots gebe es immer wieder Probleme, weil die qualmenden Gäste vor der Tür zu laut seien. Und ein in Club-Farben gewandeter Gast stelle für viele andere ihrer Kunden einfach eine Provokation dar. Deswegen habe sie Langer gebeten, die Jacke auszuziehen: „Es ist ja warm genug hier.“ Sie will Fan-Streitigkeiten vermeiden: „Wir wollen hier einfach den Ball flach halten.“

Langer wird den „Gelben Löwen“ künftig meiden: „Es sei denn, ich werde als Entschädigung einmal den ganzen Abend lang freigehalten...“

6 Kommentare