Vor dem Aufstiegsspiel

Polizei appelliert an Kleeblatt-Fans: "Bitte daheim bleiben!"

22.5.2021, 11:00 Uhr

Auch Mark Kohl wünschte, die Situation wäre anders und das Kleeblatt könnte, sollte der Aufstieg in die Erste Bundesliga am Sonntag gelingen, den Freudentaumel mit den Fans teilen und zelebrieren.

Stattdessen muss er hoffen, dass sich die Anhänger von ihrer Vernunft leiten lassen, im Fall des Erfolgs zuhause jubeln und sich gedulden, bis eine Feier möglich ist: „So schwer es auch sein mag: Jeder, der daheim bleibt, macht es uns, der Stadt und dem Verein viel einfacher“, sagt Kohl, stellvertretender Leiter der Fürther Polizei, im Gespräch mit den FN.

Er könne den „dringlichsten Appell“ nur wiederholen. Bereits am Donnerstag hatte Fürths OB gemeinsam mit der Polizei und der Spielvereinigung Greuther Fürth die Fans „eindringlich“ dazu aufgerufen, zuhause mitzufiebern.

Wie viele Menschen es am Sonntag dennoch zum Stadion oder in die Innenstadt ziehen wird – keiner kann es vorhersagen. Die Polizei will freilich auf alles vorbereitet sein. Kohl wird Einsatzleiter sein, wenn die SpVgg ab 15.30 Uhr im Ronhof gegen Fortuna Düsseldorf um den direkten Aufstieg spielt.

„Grundsätzlich ist das ja ein Anlass zur Freude“, sagt er. Doch wegen der immer noch hohen Inzidenz in Fürth könnten sich die Ordnungshüter in einem Spannungsfeld wiederfinden.

Da ist der Wunsch der Fans, das Kleeblatt zu unterstützen und anzufeuern; entsprechende Aufrufe kursieren in den sozialen Medien. Da sind aber eben auch die strikten Corona-Regelungen. Die Inzidenz lag in Fürth am Freitag knapp über 100 (102,7). Noch immer sind hier also keine Veranstaltungen, keine Feiern, keine Ansammlungen erlaubt, so bestimmt es die 12. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung.

Sollte es zu Ansammlungen kommen, sind Kohl und seine Kollegen gefordert, die sich ihnen darbietende Situation zu „bewerten“ und angemessen zu reagieren. Man habe sich gedanklich mit mehreren Szenarien auseinandergesetzt, bestätigt er, „die Polizei wird mit einem entsprechenden Kräfteeinsatz für alle Eventualitäten gewappnet sein“. Dabei verfolge man grundsätzlich den Ansatz, mit Augenmaß und deeskalierend zu handeln.

Am Stadion im Laubenweg wird am Sonntag ab 11 Uhr ein Halteverbot gelten – wie es sonst üblich ist, wenn Zuschauer zu den Heimspielen strömen. Die Polizei sichert sich damit einen gewissen „Aktionsspielraum“.


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Kohl hofft unterdessen, dass viele Fans – sollte die SpVgg den Sprung ins Fußball-Oberhaus schaffen – es halten, wie es sich auch der OB gewünscht habe: „Jetzt noch mal die Zähne zusammenbeißen und das Feiern später nachholen, wenn es wieder rechtlich möglich und unbedenklich ist, wenn etwas Großes und Friedliches organisiert werden kann.“