Radler drücken in Fürth aufs Tempo

25.12.2014, 16:00 Uhr
Radler drücken in Fürth aufs Tempo

© Foto: Giulia Jannicelli

Der jetzige Zustand wird der Funktion einer Radverkehrsschlagader zwischen Fürth und Erlangen nicht gerecht. Für den Begegnungsverkehr viel zu schmal und von vielen Grundstücksausfahrten bedrängt, ist die 700 Meter lange Strecke ein Risikofaktor.

Seit über 15 Jahren steht der Ausbau auf der städtischen Agenda. Doch erst der jetzige Kanalbau ermöglicht die Realisierung, da das Oberflächenwasser ins Kanalsystem abgeleitet werden muss. Mit knapp 700 000 Euro schlägt die Runderneuerung zu Buche. Der größtenteils weit unter zwei Meter breite Weg soll auf 2,80 bis 3,80 Meter ausgedehnt werden.

Die hohe Frequenz der Radler und Fußgänger würde eigentlich eine Wegbreite von mindestens vier Meter erfordern, doch die örtlichen Verhältnisse lassen das nicht zu. In Angriff genommen werden kann das Projekt erst 2016 nach Abschluss des Kanalbaus und nach der Erneuerung einer Gasleitung durch die infra. Zudem muss die Bewilligung des Zuschussantrags durch die Regierung von Mittelfranken abgewartet werden. Der Staat übernimmt bei derartigen Projekten 50 bis 60 Prozent der Kosten.

Restlos glücklich sind die organisierten Radler mit dem Lückenschluss am Regnitztalrand allerdings nicht. Sie sehen Konflikte zwischen Fußgängern, schnellen Radpendlern und langsamen Freizeitradlern voraus. Die Arbeitsgemeinschaft Fahrradstadt Fürth plädiert deshalb für einen separaten Schutzstreifen auf der Fahrbahn Richtung Erlangen - die Verlängerung der aus der Espanstraße kommenden Radwegmarkierung mit gestrichelter Linie am Straßenrand. So wäre ein schnelleres Fortkommen gewährleistet. Unsichere Radler könnten gleichwohl auf den kombinierten Weg neben der stadteinwärts führenden Fahrbahn ausweichen.

Durch zwei Neubaugebiete mit jeweils über 30 Wohnhäusern auf beiden Seiten der Stadelner Hauptstraße gewinnt der Ausbau noch an Bedeutung. Für einen separaten Radweg neben der Fahrbahn Richtung Erlangen fehlt der Stadt derzeit allerdings das finanzielle Polster.

Auf der weihnachtlichen Wunschliste der Fürther Radlerlobby steht ferner ein „Adler–Fahrradschnellweg“ entlang der ehemaligen Ludwigsbahntrasse. Abgesehen vom Pegnitztalradweg ist die bisherige Verbindung zwischen Nürnberg und Fürth tückisch. Im Maßnahmenkatalog des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs für Radschnellwege im Ballungsraum fehlt bislang ein entsprechender Verbesserungsvorschlag. Der städtische Radwegpfleger Harald Riedel sieht daher im Prüfauftrag für das Projekt eine Chance.

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