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Rätsel-Auflösung: Hallo, hier ist Hamburg!

Matthias Boll

Lokalredaktion Fürth

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18.11.2023, 17:02 Uhr
Und das hier ist. . . nicht die Gulaschkanone. Zwischen bizarren Gerätschaften und merkwürdigen Röhren kommt es zum Generationentreffen.

© Stadtarchiv Fürth/D 1325 Und das hier ist. . . nicht die Gulaschkanone. Zwischen bizarren Gerätschaften und merkwürdigen Röhren kommt es zum Generationentreffen.

Als "smarten, sehr anständigen Menschen" hat Andrea Ziegler den Senior – über den Junior wissen wir leider nichts – in Erinnerung, "er war ein Nachbar meiner Eltern". Sein Name: Oskar Goller, von Beruf Rundfunk- und Fernsehtechniker und von 1979 bis 1993 Direktor der Fürther Berufsschule IV. Und nicht nur das, er war Mitbegründer (und im Vorstand des Fördervereins) des Rundfunkmuseums. 2000 erhielt er das Goldene Kleeblatt der Stadt Fürth, am Tag vor Heiligabend 2005 ist er gestorben.

Im Rundfunkmuseum entstand auch das Foto – am alten Sitz des Museums, dem Marstall des Burgfarrnbacher Schlosses. Dort gab es Technik in Hülle und Fülle zwischen 1993 und 2001, danach ging’s in die Grundig-Direktion in der Uferstadt; das seltsame Objekt zog mit um und war dort bis 2013 ausgestellt. Für den Marstall als Ort der Aufnahme spricht der Fensterbogen.

Doch was erklärt denn nun Herr Goller dem Jungen? Manche Leser dachten an ein Umspannwerk, tatsächlich zu sehen sind jedoch die Komponenten eines Rundfunksenders. Leser Michael Zill weiß Bescheid: Das Foto zeigt Teile des ehemaligen Reichssenders Hamburg. Hierbei handelt es sich um einen 100-kw-Großsender Baujahr 1940 von Telefunken. Da das Trumm zu groß war für die Ausstellungsräume im Marstall, war es nur in Teilen ausgestellt. Der Rest wurde in einer Scheune des Aussiedlerhofes an der Bernbacher Straße zwischen Burgfarrnbach und Bernbach eingelagert. Aber diese wie auch die ausgestellten Teile wurden 2013 entfernt und entsorgt.

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