Rauch’ an einem anderen Tag

2.2.2016, 09:45 Uhr

Das muss nicht sein. Fürth zeigte kurz vor Heiligabend 2015 klare Kante: Die „Bergweihnacht mit Siegfried Rauch“ in der Stadthalle fiel aus, einzig ein paar Verschwörungstheoretiker glauben bis heute, es seien zu wenig Karten verkauft worden. In Wirklichkeit setzte die Kleeblattstreberstadt nur um, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) so gern überall hätte: Rauchfreiheit.

Genauer gesagt, es geht um fluppenlose Film-Action. Der neue „Smoke-Free Movies Report“ der WHO weist besorgt darauf hin, dass das Kino für die Tabakindustrie einer der letzten verbliebenen Kanäle sei, „um Millionen von Heranwachsenden Szenen des Rauchens auszusetzen“. Stimmt ja auch: Rauchen ist echt bescheuert, wobei die filterlosen Friedenspfeifen in „Winnetou III“ und „Der Schatz im Silbersee“ den Apachenboss keineswegs unsympathischer machten. Winnetou wurde 86 Jahre alt. Bruce Willis hingegen legte drei „Stirb langsam“-Filme als Oberquarzer vom Dienst hin, mutierte aber ab Teil vier zum strikten Nichtraucher. Eine kluge Entscheidung.

Und trotzdem mag man sich Kracher wie „Casablanca“ und „Dirty Harry“ ohne Zigaretten nicht vorstellen. Vielleicht wäre es eh vorteilhafter, im Kino regierte die künstlerische Freiheit, nicht die Gesundheitslobby. Jetzt aber auf zu „Star Wars“ und zum garantiert rauchfreien Planetengemetzel. So schön!

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