Roßtal: Die Autokino-Pläne sind geplatzt

5.6.2020, 21:00 Uhr
Roßtal: Die Autokino-Pläne sind geplatzt

© Foto: Armin Leberzammer

Für das Gerüst, das die Leinwand tragen sollte, sei in der Kürze der Zeit keine statische Prüfung mehr möglich gewesen. So zumindest begründet es Jürgen Gloger, der gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der Roßtaler Gemeinderätin Andrea Platzer, die Idee zum Benefizkino hatte. "Das hatten wir nicht auf dem Schirm", sagt er.

Noch am Donnerstagnachmittag, bei einem Ortstermin auf dem Gelände, schien dagegen alles geregelt. Bürgermeister Rainer Gegner war mit Vertretern des Liegenschaftsamtes gekommen. Fragen der Stromversorgung, Toilettennutzung sowie der Sicherung durch Feuerwehr und Rettungsdienst wurden erörtert und offensichtlich zur Zufriedenheit aller gelöst.

Dabei war auch Bernd Jordan, der als Inhaber der Lichtspiele Großhabersdorf die nötigen Kontakte zu Filmverleihern, Kinoverband und der Bundesnetzagentur hergestellt hatte. Außerdem hätte er Teile der Technik zum Selbstkostenpreis beisteuern wollen. Entsprechend enttäuscht ist er nun nach dem für ihn ebenfalls überraschenden Aus: "Ich habe noch versucht, selbst eine passende Leinwand aufzutreiben. Aber auf die Schnelle war das nicht möglich", erklärte er gestern.

Am Freitagvormittag hatte sich Jürgen Gloger als Initiator schließlich entschlossen, "den Stecker zu ziehen", wie er selbst sagt. Das Risiko für eine Veranstaltung mit den geplanten bis zu 150 Autos war ihm zu groß: "Ohne Baustatik bekomme ich keine Versicherung für die Veranstalterhaftung. Sollte was passieren, bin ich dran." Dass die Wetteraussichten für die ab Mittwoch geplanten Aufführungen außerdem nicht eben die besten sind, habe ihm die Entscheidung ein wenig erleichtert. Eine Verschiebung kommt für Gloger nicht in Frage.

Große Nachfrage

Dabei hatte sich seinen Aussagen zufolge "vier Mal ausverkauft" angekündigt. Von Mittwoch bis Samstag sollten die Komödien "Womit haben wir das verdient?" und "Lieber Antoine als gar keinen Ärger" gezeigt werden – gegen eine Spende, über die sich die Fürther Tafel hätte freuen dürfen. "Da wäre ein schöner Batzen Geld zusammen gekommen", glaubt Gloger. Schließlich hätte nicht nur Bernd Jordan zum Selbstkostenpreis mitgemacht. Auch den größten Teil der technischen Ausrüstung wollte sich Gloger kostenlos von einem Bekannten leihen. Nur schade, dass er dabei an das für eine Filmvorführung zentrale Bauteil zu allerletzt gedacht hat: die Leinwand.

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