Roßtal: Eine Wahl ganz ohne Amtsbonus

10.3.2020, 09:28 Uhr
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© Winckler

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  Vor sechs Jahren wurde Johann Völkl (SPD) im Amt bestätigt. Mit fast 75 Prozent der abgegebenen Stimmen feierte er einen klaren Sieg gegen seine Konkurrentin Uta Hohmann von der CSU. Doch heuer tritt Völkl nicht mehr an. Um seine Nachfolge bewerben sich eine Frau und drei Männer: Renate Krach (CSU), Herbert Schreiber (FW), Rainer Gegner (SPD) und Tobias Wolf (Die Linke). Wie sehen sie ihre Chancen?

 

Renate Krach (49) ist derzeit zweite Bürgermeisterin. Eine Einschätzung zu treffen, sei schwierig. Aber: Sie wäre nicht angetreten, wenn sie keine reelle Chance sehen würde, sagt die Kreditanalystin. Krach möchte die bereits begonnenen Projekte der Gemeinde weiterführen sowie weitere Krippen- und Kindergartenplätze schaffen. Auch die Sanierung und Erweiterung der Grundschule zählt zu ihren Themenschwerpunkten. Langfristig möchte sich die Christsoziale für Umwelt und Landwirtschaft einsetzen. Der Erhalt einer lebendigen Kommune zum Beispiel durch Stärkung der Vereine ist ihr ebenfalls wichtig.

 

Herbert Schreiber (61) verspürt seitens der Bürger eine sehr positive Resonanz gegenüber den Freien Wählern in Roßtal. Inwieweit das für eine erfolgreiche Wahl als Bürgermeister genügen könnte, kann er aber nicht abschätzen. Der Ingenieur will den Haushalt der Marktgemeinde optimieren und, wenn möglich, auch damit beginnen, den Schuldenberg abzutragen. Seinen Schwerpunkt legt er darauf, alle derzeitigen und zukünftig geplanten Ausgaben zu überprüfen und mit Fachleuten nach kosteneffizienten Lösungen und Alternativen zu suchen. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen verstärkt werden, um Kosten zu sparen. Verfahren und Bestimmungen sollen auf das Notwendigste reduziert werden.

 

Rainer Gegner (46) tritt für die SPD an. Er kandidiere für das Amt, um Bürgermeister zu werden, sagt Gegner – aber: Ob er die Wahl gewinne, liege alleine in der Hand der Bürger. Der Kandidat will sich für Vereine einsetzen und sie bei Aufgaben wie Datenschutz oder Förderungen unterstützen. Auch neue Schul- und Betreuungskonzepte sowie der Erhalt der Grundschule und bessere Busverbindungen zählen zu seinen Themenschwerpunkten, ebenso wie die Etablierung eines Seniorenrats und lokale Konzepte zur Klimaanpassung.

 

Tobias Wolf (26) studiert Maschinenbau. Der Kandidat der Linken hält seine Chancen angesichts der politischen Landschaft und der Mehrheitsverhältnisse in Bayern eher für gering. Allerdings möchte er den Menschen mit Blick auf die AfD zeigen, dass es einen anderen Weg gibt und man Probleme gemeinschaftlich und europäisch lösen kann. Wolf will die bestehende Infrastruktur ausbauen und Roßtals Außenorte besser an das öffentliche Verkehrsnetz anbinden. Zudem möchte er die Gemeinschaft im Ort stärken. Dazu zählt die Förderung der Vereine und ein Kulturhaus, in dem Bürger aller Altersgruppen zusammenkommen können. Auch die Spielplätze sollen sauberer, gepflegter und sicherer werden.

Im Marktgemeinderat stellt sich die Situation aktuell wie folgt dar: Die SPD stellt mit sieben Sitzen die stärkste Fraktion, dahinter folgen die CSU (6), die Freien Wähler (5) und die Grünen (2).

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