Rückschlag für SpVgg II

26.10.2009, 00:00 Uhr

Die 2200 Fans der «Lilien» feierten den Sieg im Stadion am Böllenfalltor ausgelassen. Für den Traditionsverein, der schon bessere Zeiten erlebt und einen richtig schlechten Start in die Saison erwischt hat, war der Erfolg gegen das «kleine Kleeblatt» überlebenswichtig. Mit neun Zählern ist jetzt wieder der Anschluss ans Mittelfeld hergestellt und damit an die Fürther, die dort momentan am schlechtesten platziert sind.

«Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, alles von meiner Mannschaft zu erwarten», flüchtete sich SpVgg-Trainer Frank Kramer hinterher in Galgenhumor. «Wir haben es dem Gegner weitgehend viel zu einfach gemacht.» Dabei starteten die Fürther gut und hatten auch in der ersten halben Stunde aussichtsreiche Möglichkeiten. «Das waren zum Teil richtige Bretter, die musst du einfach machen», ärgerte sich Kramer. Jim-Patrick Müller brachte beispielsweise das Kunststück fertig, aus sechs Metern den an der Torlinie entlang laufenden Darmstädter Keeper Joel Samaké anzuschießen. Und auch Lizenzspieler Dani Schahin vergab eine gute Gelegenheit.

Auftrieb durch Führung

«Mit dem 1:0 schlug die Stimmung um, und auch die Darmstädter gingen plötzlich ganz anders in die Zweikämpfe», schilderte Kramer die Auswirkungen des Treffers von Sven Sökler (37.), der das Leder aus 25 Metern genau in den Winkel jagte. «Wenn wir in Führung gehen, sind wir schwer zu schlagen», sagte «Lilien»-Trainer Zivojin Juskic hinterher.

Mit einem Publikum im Rücken, das im Gefolge des Führungstreffers ordentlich Betrieb machte, nachdem es sich zuvor noch ruhig und abwartend gegeben hatte, gingen die Gastgeber noch vor dem Wechsel mit 2:0 in Führung. Maximilian Mehring spitzelte das Leder aus spitzem Winkel durch die Beine von Kleeblatt-Keeper Max Grün in die Maschen. Auf der anderen Seite wurde es weiter nichts mit der Chancenverwertung.

Nach dem Seitenwechsel betrieben die Fürther weiter hohen Aufwand, blieben aber zu unstrukturiert, um den Gastgeber noch gefährlich werden zu können. Im Gegenteil: Grün musste nach 68 Minuten noch einen Foulelfmeter von Elia Soriano entschärfen, um nicht frühzeitig das 3:0 zu kassieren. Doch seine Parade hatte nur aufschiebende Wirkung. Nach 74 Minuten stellte Ermin Melunovic den Endstand her.

Die Fürther Versuche, noch einmal ins Spiel zurückzukommen, scheiterten allesamt. «Wenn du immer alles gut machen willst, dann geht es meistens schief», analysierte Kramer. Er machte seiner Elf hinsichtlich ihrer Bemühungen keinerlei Vorwurf, kritisierte aber, dass sich die Mannschaft noch immer zu grün anstelle.

«Die Entwicklung geht nicht so schnell vonstatten, wie sie müsste», so Kramer. «Klar sind wir mit 15 Punkten im Soll, doch wir haben auch sieben Mal verloren. Und die Ergebnisse spiegeln durchaus die gezeigten Leistungen wider.»

SpVgg II: Grün; Herl, Kleineheismann, Bauer, Pickel Strangl – Kakoko, Walthier, Philp – Schahin, J.-P. Müller

Schiedsrichter: Bärmann (Leipzig). - Zuschauer: 2200.

Tore: 1:0 Sökler (37.), 2:0 Mehring (40.), 3:0 Melunovic (74.).