Sanierung: Bausubstanz des Cadolzburger "Bleistifts" bröckelt

5.8.2020, 13:00 Uhr
Voraussichtlich bis Ende des Jahres ist der Aussichtsturm geschlossen. Der "Bleistift" wird für gut eine halbe Million Euro renoviert.

© Armin Leberzammer Voraussichtlich bis Ende des Jahres ist der Aussichtsturm geschlossen. Der "Bleistift" wird für gut eine halbe Million Euro renoviert.

Er ist neben der Burg die Sehenswürdigkeit der Marktgemeinde schlechthin: der 25 Meter hohe Aussichtsturm. 1893 errichtet, um Ausflugsgäste anzulocken, ist die Bausubstanz an vielen Stellen marode. In den kommenden Monaten wird er für gut eine halbe Million Euro renoviert. Bis voraussichtlich Ende des Jahres bleibt er geschlossen.

Das Geld sei schon seit längerem im Haushalt eingestellt, doch nun sei es an der Zeit "endlich Nägel mit Köpfen zu machen", erklärt Bürgermeister Bernd Obst vor dem Bauzaun. Nach Informationen der Bauverwaltung werden die nun beginnenden Maßnahmen die erste umfassende Restaurierung des "Bleistifts" sein.

Zuletzt wurde wohl in den achtziger Jahren an einzelnen Stellen Hand angelegt – nicht immer fachmännisch, wie Daniel Fischer vom verantwortlichen Ingenieurbüro fhs sagt: "Da wurde beispielsweise Zement auf den Sandstein aufgetragen, und das Wasser staute sich zwischen den Schichten." Sandstein verträgt das gar nicht.

Auch die Dachkonstruktion und die Schindeln seien reparaturbedürftig, während im Inneren wahrscheinlich sämtliche Treppenstufen ausgetauscht werden müssen. Elektrik und Blitzschutz werden ebenfalls komplett erneuert. Bis zum Spätherbst oder Winter wolle man mit den wichtigsten Arbeiten fertig sein, weil dann der Wanderfalke wieder sein Quartier im Turm beziehen werde. Dessen Anwesenheit sowie die von Fledermäusen erfordere ein besonderes Maß an Abstimmung. In diesem Fall mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, bei anderen Aspekten mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Förderfähigkeit ist ungewiss

Inwieweit die mit 540.000 Euro veranschlagte Renovierung förderwürdig ist, dazu konnte Isabelle Schröder vom Cadolzburger Bauamt noch keine verbindlichen Aussagen treffen. Entsprechende Anträge beim Landesamt sowie bei der Bayerischen Landesstiftung seien gestellt, doch ob und in welcher Höhe Zuschüsse fließen, sei offen.

Bürgermeister Obst hofft nun zumindest, dass die in Vorleistung erbrachten Mittel ausreichen und der Bleistift "nicht zum Pulverturm" wird. Im Gemeinderat herrsche jedoch Konsens, das Wahrzeichen so zu ertüchtigen, damit es auch künftige Generationen gefahrlos betreten können.

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