Schilf gefährdet den Kanaldamm

13.2.2020, 21:00 Uhr
Schilf gefährdet den Kanaldamm

© Hans-Joachim Winckler

Was Anglern und Spaziergängern gut gefällt, ist Sicherheitsexperten des Wasser- und Schifffahrtsamts ein Dorn im Auge. Das Schilf am Ufer des Main-Donau-Kanals ist für sie keine Zier, sondern ein gefährlicher Schönheitsfehler.

Die Wurzeln der Schilfpflanzen durchbohren nämlich im Laufe der Zeit die Asphaltdichtung der Uferböschung. Dadurch kann Wasser in die Dämme eindringen, was langfristig ihre Standfestigkeit beeinträchtigt. Vor allem an Stellen, wo der Kanal über dem Geländeniveau verläuft, betrachten Anlagentechniker diese Entwicklung mir Argusaugen.

Bereits im vergangenen Jahr wurden zwei Uferstrecken in Fürth saniert, zuletzt im Bereich der Farrnbach-Unterführung. Jetzt hat man einen weiteren Abschnitt im Bereich des Solarbergs in Angriff genommen. Zunächst wird der Bewuchs samt sogenannter Verschleißschicht auf der Dichtung mit einem Bagger komplett entfernt. Anschließend überzieht man die Uferböschung mit einer Betonschicht. Es hat sich nämlich gezeigt, dass die Wurzeln der Wasserpflanzen an diesem Baustoff scheitern. Das Ergebnis ist zwar keine Augenweide, aber sehr effektiv zum Schutz des Bauwerks. Horrorszenarien wie dem Dammbruch 1979 in Katzwang will man schon im Ansatz einen Riegel vorschieben.

Denn nach der baulichen Sicherung überwachen die Dammbeobachter des Wasser- und Schifffahrtsamtes bei regelmäßigen Kontrollgängen den Zustand der Böschungen. Sie achten dabei auf Aktivitäten von Wühltieren, messen Grundwasserstände und erkennen selbst leichte Veränderungen.

Mit Einschränkungen ist die Baumaßnahme für Spaziergänger, Jogger und Radler verbunden. Sie können voraussichtlich bis Juni den Kanalweg auf der Solarbergseite zwischen Hafen und Vach nicht benutzen.

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