Erlanger sollte mehrere Zehntausend Euro zahlen

Schockanruf: Gauner in Cadolzburg festgenommen

9.12.2022, 14:30 Uhr
Immer wieder versuchen Betrüger per Schockanruf, Menschen um ihr Geld zu bringen. Insbesondere Seniorinnen und Senioren sind gefährdet.

© Foto: imago images/Panthermedia Immer wieder versuchen Betrüger per Schockanruf, Menschen um ihr Geld zu bringen. Insbesondere Seniorinnen und Senioren sind gefährdet.

Am Donnerstagnachmittag versuchten Unbekannte, einen Mann am Telefon zur Übergabe mehrerer Zehntausend Euro zu bewegen. Der Polizei gelang es jedoch, den mutmaßlichen Geldabholer festzunehmen.

Gegen 13.30 Uhr riefen die Täter einen 65-Jährigen aus Erlangen an und gaben sich als Polizeibeamte aus. Sie behaupteten, dass die Tochter des Mannes einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, in dessen Verlauf ein 12-jähriges Kind umgekommen wäre. Um der Tochter die Untersuchungshaft zu ersparen, wäre eine Kaution von mehreren Zehntausend Euro an einen Notar zu übergeben.

Den "Sekretär" festgenommen

Der 65-Jährige erkannte jedoch die üble Betrugsmasche und verständigte die Polizei. Im weiteren Verlauf der Kommunikation sollte er nach Cadolzburg fahren, um dort das Geld an einen Sekretär des Notars zu übergeben. Am vereinbarten Treffpunkt in der Marktgemeinde gelang es den Beamten der Erlanger Kriminalpolizei sowie der Polizeiinspektion Fürth dann, den angeblichen Sekretär gegen 16.30 Uhr festzunehmen. Der 22-jährige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Das Polizeipräsidium Mittelfranken warnt eindringlich vor dieser perfiden Betrugsmasche und rät insbesondere darum, folgende Warnhinweise zu beherzigen: Wenn die eigene Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen, wie dem Telefonbuch, stehen soll, kann man sie dort löschen lassen. Niemand sollte sich am Telefon unter Druck setzen lassen – das beste Mittel: einfach auflegen.

Außerdem ist es wichtig, am Telefon keine Details zu den eigenen finanziellen Verhältnissen preiszugeben. Die Polizei wird niemals um Geldbeträge bitten, nach Vermögensverhältnissen fragen oder die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen fordern. Selbstverständlich sollte man auch nie Geld oder Schmuck an unbekannte Personen übergeben.

Selbst die Polizei rufen

Wer bei Anrufen Verdacht schöpft, wählt umgehend den Notruf 110, um die Polizei darüber zu informieren. Allerdings gilt es dabei unbedingt, eines zu beachten: Wenn die Betrüger auffordern, die 110 zu wählen, um die Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, muss man das Gespräche beenden, den Hörer auflegen und dann eigenständig die Polizei kontaktieren.