Schon am Turteln: Bald gibt es Wanderfalken-Nachwuchs in und um Fürth

26.2.2021, 13:00 Uhr
Ein Wanderfalke fliegt los: An der Nürnberger Burg kann man per Webcam verfolgen, wie der Wanderfalken-Nachwuchs groß gezogen wird.

© LBV Ein Wanderfalke fliegt los: An der Nürnberger Burg kann man per Webcam verfolgen, wie der Wanderfalken-Nachwuchs groß gezogen wird.

Schon am Turteln: Bald gibt es Wanderfalken-Nachwuchs in und um Fürth

© Kurt Hussong

Auf dem Turm der St.-Laurentius-Kirche hat der Fürther Falkner Kurt Hussong dieser Tage beobachtet, wie Wanderfalke Harold seiner Ella ein Brautgeschenk überreicht hat. Es war eine im Flug erlegte Amsel oder Drossel, so genau war das nicht mehr zu erkennen.

Ella und Harold haben ihre Namen von den Konfirmanden des Jahres 2019. Es war das Jahr, in dem sich die Greifvögel erstmals auf dem Sims unterhalb des Ziffernblatts der Turmuhr von St. Laurentius eingenistet hatten. Seitdem haben sie das Nest zwei Mal erfolgreich bebrütet und dabei sogar eine von Hussong installierte Nisthilfe verschmäht. Sie ziehen die windige Aussparung an der Fassade dem Komfort im Turminneren vor.

Wanderfalken halten sich ganzjährig in ihrem Revier auf. Ihre Nistplätze aber suchen sie erst mit Beginn der Balzzeit ab Mitte, Ende Februar auf, erklärt Hussong. Und die orientiere sich nicht an den Temperaturen, sondern an der Länge des Tageslichts: "Bleibt es länger hell, hat das Auswirkungen auf die Hormone."

Hussong ist intimer Kenner der hiesigen Falkenpopulation und beobachtet das halbe Dutzend Pärchen, das mittlerweile in Stadt und Landkreis Fürth brütet, kontinuierlich. Ebenfalls an ihrem angestammten Brutplatz gesichtet hat er das Paar, das auf der Kirche St. Johannis in Burgfarrnbach brütet, auch die zwei, die zwischen katholischer und evangelischer Kirche in Zirndorf pendeln, sind vor Ort.


Wie der Wanderfalke wieder in Fürth heimisch wurde


Dass die Wanderfalken von Cadolzburg heuer wieder am Aussichtsturm nisten, damit rechnet Hussong nicht: Der Turm ist noch immer eingerüstet, das hat das Paar bereits im Vorjahr ferngehalten. Den Trubel der Sanierungsarbeiten schätzen die Vögel nicht.

Seit zwei Jahren ausgeblieben ist das Paar von der Veitsbronner Veitskirche, beiden muss fast zeitgleich etwas zugestoßen sein, andernfalls hätte sich der vereinsamte Partner einen neuen gesucht. Sicher zurück, sagt Hussong, ist dagegen das Falkenpaar der Fürther Südstadtkirche St. Paul, auch wenn er es noch nicht beobachten konnte.

Das Nest ist seit 2002 besetzt, mittlerweile, nachdem das Bauherren-Paar des dortigen Nests ausblieb, nistet bereits die zweite Generation. Und dieses Weibchen habe in den vergangenen Jahren zuverlässig Anfang März das erste Ei gelegt, berichtet Hussong.

Erste Übungsflüge im Mai

Brutzeit ist im März und April. Nach 30 bis 32 Tagen hauptsächlich unter den Fittichen der Mutter schlüpfen die Jungvögel. Etwa in der zweiten Maihälfte kann man sie dann schon bei Übungsflügen beobachten.

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